Mittwoch, 28. März 2018

[Rezension] zu "Nevernight"

Titel: Nevernight - Die Prüfung

Autor: Jay Kristoff

Verlag: Fischer Tor

Seiten: 704

Erschienen: 24. August 2017

Genre: Fantasy

Preis: € 22,99 [D] (Hardcover)

ISBN: 978-3-596-29757-3




In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.

Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und zwanzigseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 13.020 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne. Jay Kristoff glaubt nicht an Happy Ends.



Nach den so guten Meinungen über die Welt um Mia musste ich letztendlich auch das Buch lesen, jedoch habe ich den Anfang als sehr holprig empfunden. Ich habe nicht wirklich viele verstanden, da relativ oft Wörter benutzt wurden, die mir zu Beginn fremd waren, aber später klarer wurden.
Zudem hatte ich Probleme mit dem Wechsel zwischen Mias Vergangenheit und ihrer Gegenwart bekommen, was mich erst stark verwirrte, da ich so dem Verlauf der Geschichte nicht ganz folgen konnte.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran, da diese Rückblenden letztendlich sehr wichtig für die folgende Handlung ist, auf die man keineswegs verzichten sollte. Ohne sie wären viele Dinge nicht klar geworden. Besonders im Bezug auf Mias Handeln stellen die teilweise recht Brutalen Rückblenden ein sehr wichtiges Element des Buches dar.
Für mich begann das Buch dadurch erst nach knapp 150 Seiten so richtig. Dazu kann man aber auch sagen, dass das Buch ab diesem Zeitpunkt fast durchgehend spannend ist.

Nicht nur wie oben schon angeschnitten sind nicht nur die Rückblenden sondern auch die ganze restliche Geschichte sehr brutal und blutrünstig, was zu Beginn des Buches aber auch noch angesprochen wurde. Jay Kristoff hat völlig recht: Hier wird nichts verschönert oder verniedlicht, sondern so beschrieben wie sie in der Wirklichkeit wären. Jedoch fand ich dies völlig angemessen, da es sehr zur Atmosphäre des Buches sowie zu deren Themen gepasst und noch einmal zusätzlich dieses gewisse Düstere in der Geschichte hervorgehoben hat.

Englisches Cover
Irgendwann, in der ersten Hälfte des Buches, ist mir aufgefallen, dass die Welt um Mia einige Parallelen mit dem römischen Reich aufwies, besonders was ihre Politik anging, wodurch sich dann auch endlich viele Knoten in meinem Kopf lösten und das Buch für mich ein wenig klarer wurde. Zudem wurde es für mich einfacher mir das alles bildlich vorzustellen, was die Umgebung anging, da ich mir seit dem vieles so gedacht hatte, wie es in der römischen Antike ausgesehen hätte.

Was mir an dem Buch besonders gefallen hatte, war die viele Zeit, die Mia in der "roten Kirche" verbrachte. Die absolut knallharten Methoden, mit denen die Meister die Assassinen ausbildeten, haben mich hellauf begeistert. Auch die vielen Wettkämpfe, die unter den einzelnen Fächern veranstaltet wurden, um den Besten eines jeden Gebiets zu ermitteln haben sofort das Interesse bei mir geweckt.
Und auch die vielen Geheimnisse, die innerhalb den Gemäuern der "roten Kirche" lauerten, haben super in die Geschichte neben die vielen Übungsstunden gepasst und sorgten für ordentlich Abwechslung.
Auch die anderen Initianten wie Tric, Ash, aber auch die ranghöheren Personen wie Lord Cassius haben für viel Unterhaltung gesorgt. Besonders hat es mir der dunkle Lord angetan. Obwohl er nicht wirklich oft vorkam, hatte er etwas an sich, dass mich immer besonders an den Zeilen hängen ließ wenn er mit von der Partie war. Meiner Meinung nach verkörpert er genau das, was dieses Buch ausmacht. Aber auch die nicht-Katze Herr Freundlich, der Mias ständigen Begleiter darstellt, fand ich immer sympathisch. Auch die vielen Unterhaltungen unter den beiden hat mich oft leise kichern lassen. Nebenbei haben diese auch den Effekt die an sich sehr düstere und angespannte Stimmung etwas aufzulockern. 

Zudem haben mich im Verlauf des Endes viele Stellen an den Rand eines Tränenausbruches gebracht, da es mich einfach total umgehauen und aus der Bahn geworfen hat. All die Ereignisse überschlugen sich und die Situation drohte total zu eskalieren.
Das Ganze endete in einem sehr offenen Ende, was sehr viel Platz für eine Fortsetzung machte, auf die ich schon sehr gespannt bin. Allerdings hat der Klappentext mich bisher noch nicht so ganz überzeugen können :/


Anfangs sehr verwirrend und an manchen Stellen schwer verständlich. Wenn man sich jedoch eingelesen hat entwickelt sich "Nevernight - Die Prüfung" zu einer absolut spannenden, abenteuerreichen, aber auch zu einer sehr düsteren und ernsten Fantasygeschichte, die mir den Stuhl vom Hintern gerissen und ihn mit einem lauten Knall gegen die Wand geknallt hatte.

4/5☆


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