Donnerstag, 27. Dezember 2018

[Rezension] zu "Das Imperium der Stille" (1)

Titel: Das Imperium der Stille (die Sonnenfresser-Saga #1)

Autor: Christopher Ruocchio

Verlag: Heyne

Seiten: 996

Erschienen: 08. Oktober 2018

Genre: Science Fiction

Preis: € 16,99 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-453-31828-1




In einer weit entfernten Zukunft hat die Menschheit die Galaxie besiedelt und ein gewaltiges Sternenreich errichtet. Seit vielen Hundert Jahren befindet sich das Imperium im Krieg gegen die außerirdische Zivilisation der Cielcin, die mit ihren gewaltigen Eisschiffen bereits Tausende Planeten zerstört haben - einem Krieg, in dem sich Hadrian Marlowe als Held hervorgetan hat. Umso schwerer wiegt sein Verrat, wegen dem er auf seine Hinrichtung wartet: Er hat ein ganzes Sonnensystem ausgelöscht. Nun, kurz vor seinem Tod, erinnert sich Hadrian an sein Leben. Dies ist seine Geschichte …


Christopher Ruocchio konnte lesen, bevor er zu sprechen begann. Als er feststellte, dass er kein Astronaut werden würde, beschloss er, Romanautor zu werden, und begann zu schreiben. Er ist Absolvent der North Carolina State University und arbeitet als Assistant Editor bei Baen Books. Mit »Imperium der Stille« veröffentlichte er seinen ersten Roman. Christopher Ruocchio lebt in Raleigh, North Carolina.


Ich bin zufällig durch das unglaublich schöne Cover auf das ebenso tolle Buch gekommen und auch der Klappentext entsprach definitiv meinem Lesegeschmack. Das Einzige, das mich dann stutzen ließ waren die unglaublich vielen Seiten, aber man sollte ein Buch nicht danach bewerten, deswegen entschied ich das Buch beim Bloggerportal anzufragen. An dieser Stelle Dankeschön für das Rezensionsexemplar.

Der Anfang war sehr gut beschrieben. Man konnte sich möglichst einfach in die Geschichte einlesen. Auch das fünfzig-seitige Register hat zu einem sehr entspannten Lesen geführt, da dort alles Neue in dieser Welt erklärt wurde. Hierbei lernt man auch den jungen Lord Hadrian Marlowe kennen, der uns das ganze Buch über begleiten wird.
Er ist der Erbe seines tyrannischen Vaters, doch dieser hat ein ganz anderes Schicksal für ihn ausgesucht und lässt stattdessen seinen jüngeren Bruder seinen Thron erben, der in Hadrians Augen absolut unreif dafür sei. Er will seinem Schicksal entgegensetzen und flieht von seinem Heimatplaneten, um die Welt zu erforschen.
Im Laufe des Buches ist mir Hadrian richtig ans Herz gewachsen. Er ist freundlich und hilfsbereit und hat einen ausgeprägten Lebensdrang. Er hat es nicht eilig sich niederzulassen und will viel lieber die Galaxie bereisen. Und selbst während seiner ersten Zeit auf einem fremden Planeten - ohne Essen, Trinken und einem Dach über dem Kopf - hat er sich immer wieder aufgerappelt und auch danach für das gekämpft, wofür er steht und woran er glaubt. Es gab immer wieder tiefe Phasen, in die er hineingefallen ist, aber durch seine Hilfsbereitschaft gewinnt er Freunde, die ihn aus solchen Phasen herausholen.

Das Buch hat immer wieder kleine Höhepunkte und besonders hat mir der Part in dem Kolossos gefallen. Hadrian muss wohl oder übel wegen seiner derzeitigen Situation als Kämpfer arbeiten. Hier lernt er neue Leute kennen, die seine Ansichten teilen und ihn bei seinem Plan unterstützen wollen von diesem Planeten zu verschwinden. Währenddessen müssen sie aber auch viele Gladiatorenkämpfe ausfechten, was besonders beim Ersten sehr spannend war. Auch die folgenden Stationen im ersten Teil seines Lebens waren gut beschrieben und mit vielen Gedanken und Kommentaren untersetzt. Besonders die kleinen Kommentare die Hadrian in das Buch miteinfügt sind sehr interessant gestaltet, denn der Autor hat das Buch aus seiner Perspektive in der Zukunft geschrieben. Es ist so als würde er das, was er erlebt hatte ein letztes Mal Revue passieren. Oft empfindet man auch bei seiner Geschichte Mitleid und dadurch einen Hauch Melancholie, da ihm das Schicksal teilweise schlimme Dinge antut, aber gleichzeitig bewundert man auch seinen unbeugsamen Willen, der einem das ganze Buch lang begleitet.

Durch die Beschreibung seines Lebens verliert man oft ihn diesem Buch ein Gefühl jeglicher zeit und man fühlt sich schon oft genauso wie er selbst in jeweiligen Situationen. Man kann genau nachvollziehen, wie er sich jetzt wohl fühlen muss, da man so gut wie alles aus seinem Leben mitbekommt.
Andererseits muss man sich bei neuen Episoden in seinem Leben echt konzentrieren, da immer wieder neue Namen, Orte und andere Dinge hinzukommen. Dazu die neue Umgebung, die man sich schon fast automatisch vorstellt, aber bei mir z. B. erst nach einer gewissen Zeit. Man muss sich dabei auf das Buch fokussieren, da man ansonsten den Faden verliert. Danach ist das Buch aber sehr flüssig zu lesen und mach einfach nur Spaß.

Auch das Ende war Spannung pur und öffnet Hadrian ein neuen Abschnitt in seinem Leben, von dem man auf jeden Fall gespannt sein darf.

Ein Buch, welches echt verdient hat gelesen zu werden, trotz seines Umfanges. Voller Abenteuer, Spannung und einer Priese Melancholie, die perfekt zusammen harmonieren.
Allerdings muss man darauf achten, dass man sich wirklich nur darauf konzentriert, da man sonst schnell den Faden verliert.

9/10☆

Sonntag, 9. Dezember 2018

[Rezension] zu "Scythe" (2)

Titel: Scythe - Der Zorn der Gerechten

Autor: Neal Shusterman


Seiten: 544

Erschienen: 14. März 2018

Genre: Fantasy, Science Fiction

Preis: € 19,99 [D] (Hardcover)

ISBN: 978-3-7373-5507-0




Achtung !! Das ist der Zweite Teil der Reihe -> Spoiler !


Citra hat es geschafft.
Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.

So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.
Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan.


Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, ist in den USA ein Superstar unter den Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award.



Nach diesem absolut fantastischen Ende des ersten Bandes hat es für meine Verhältnisse doch etwas länger gedauert, bis ich den zweiten in meinen Händen halte. Besonders auch hier nach den vielen positiven Bewertungen wundere ich mich im Rückblick stark darüber. Das Cover hat sich zum positiven geändert, wenn auch nicht sehr viel, da sich im Grunde nur die Farbe und die abgebildete Person geändert hat.

Der Anfang hat meinen Erwartungen jedoch absolut nicht entsprochen. Er hat mich regelrecht gelangweilt und die ersten 200 Seiten habe ich mich nur noch durchgequält, da einfach nichts spannendes passiert ist.
Dabei sieht man aber auch neue Gesichter wie Greyson Tolliver, den wir eine Zeit lang in seinem Leben begleiten dürfen. Sein einziger Freund und Vertrauter ist der Thunderhead und ausgerechnet er kehrt ihm plötzlich den Rücken zu und er muss sich in der Welt der Wiederlinge zurechtfinden. Leider finde ich auch hier den Anfang nicht sehr spannend gehalten. Das Feeling vom ersten Band war zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr vorhanden, was mich sehr gestört hat.

Was mir zu beginn jedoch sehr gut gefallen hat sind die vielen Einblicke in die Gedanken und Gefühle des Thunderhead. Es interessant mit anzusehen, wie er die dortige Situation bei den Scythe einschätzt. Auch er hat eine Meinung, nur leider kann er sie nicht durch seine selbst gesetzten Regeln anderen Menschen teilen. Das bringt ihn selbst ihn oft in eine tiefe Verzweiflung und er sucht auch wie im letzten Buch nach Wegen um diese Regeln zu umgehen.

Man kann auch sehen wie sich die Charaktere im Laufe der beiden Bücher entwickeln. Citra wächst immer mehr in die Rolle eine Scythe hinein und gewinnt viel Einfluss seitens der Scythe besonders bei den Junior-Scythe. Sie wird zu einem wichtigen Fixpunkt des midMerikanischen Sythetums, was sie oft in Gefahr bringt.
Auch Rowan, der zum gefürchteten Scythe Lucifer geworden ist, wandelt nun mit seiner schwarzen Robe durch die Welt und verbreitet Angst unter den Scythe. Unter den Scythe ist er zum Feind geworden, da er unglaublich viele Gesetze mit seinen Taten bricht, doch sie erkennen nicht, dass er versuchen will ihnen zu helfen und nur Citra steht nur noch auf seiner Seite und vertraut ihm blind.
Aus dem noch so unentschlossenen und leerem Jungen ist eine willensstarke und entschlossene Person geworden, die weiß was sie tut und sein Ziel mit allen Mitteln verfolgt.

Gegen Mitte des Buches stiel die Spannung plötzlich stark an und hörte bis zum Ende nicht mehr damit auf. Die angespannte Situation im Scythetum spitzt sich immer weiter zu. Der Kampf der "alten Garde" und der "neuen Ordnung" geht weiter und verbreitet sich auf der gesamten Welt. Auch die führenden Scythe sind gespalten in beide Fraktionen. Scythe Goddard hat selbst nach seinem Tod ein solch enormes Chaos auf der Welt angerichtet, das besonders gegen Ende für große Höhepunkte und Plottwists gesorgt wurde.
Der Verlauf der Geschichte ist so episch gestaltet und besonders das Ende hat es mir angetan. Das Ende hat bei mir regelrecht wie eine Bombe eingeschlagen und ich habe so sehr wie noch nie mit diesen Charakteren mitgefühlt. Trotz oder gerade wegen alldem Traurigen zum Schluss bin ich nur noch umso gespannter auf den letzten Band der Scythe-Trilogie.

Zu Beginn echt schwach, aber ab einem Gewissen Punkt hing ich nur noch an diesem Buch und die Spannung stieg unglaublich hoch. Ein gelungenes Ende, dass viel für das große Finale offen hält.

7/10☆

Freitag, 7. Dezember 2018

[Rezension] zu "Amokspiel"

Titel: Amokspiel

Autor: Sebastian Fitzek

Verlag: Knaur TB

Seiten: 448

Erschienen: 01. April 2007

Genre: Psychothriller

Preis: € 9,99[D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-426-63718-0




Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet. Zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen. Doch dann wird sie zu einem brutalen Geiseldrama in einem Radiosender gerufen. Ein Psychopath spielt ein makabres Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an. Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole, wird eine Geisel freigelassen. Wenn nicht, wird eine erschossen. Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt. Doch die ist seit Monaten tot. Ira beginnt mit einer aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören ...

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Da der Film vor kurzer Zeit dazu erschien, dachte ich mir, dass ich das Buch dazu noch schnell vorher lesen könnte, jedoch habe ich es vorher doch noch nicht ganz geschafft. Außerdem wäre es ratsamer jetzt für euch Leser und auch für mich selber im Nachhinein dieses Buch langsamer zu lesen damit man auch alles versteht, denn ich musste oft nochmal wegen einigem nachgucken, da das Buch wieder so genial kompliziert geschrieben wurde. Ich liebe so etwas bei seinen Büchern einfach.

Schon die ersten Kapitel haben mich wieder in seinen Bann gezogen. Wir lernen hierbei Ira, die Hauptprotagonistin, kennen.
Nachdem, was in ihrer Vergangenheit passiert ist will sie sich endlich von ihrem Leben verabschieden, doch da hat sie nicht mit Götz, dem Chef des SEK, und den dortigen Geschehnissen gerechnet.
Sie muss als Geiselverhandlungsleiterin irgendwie versuchen das Geiseldrama zu stoppen, das ganz Berlin in Alarmbereitschaft versetzt.
Ira Samin ist ein sehr authentischer Charakter. Sie ist psychisch labil, nachdem sie sich für den Tod ihrer älteren Tochter selbst verantwortlich macht und ihren Schmerz im Alkohol ertränkt. Ihre jüngere Tochter hält sich gänzlich von ihr fern. Das alles bereitet ihr ein Problem während der Verhandlungen, da der Geiselnehmer ebenfalls Psychologe ist. Nicht nur der mangelnde Alkohol in ihrem Blut, sondern nun auch ihre Vergangenheit machen ihr immer mehr zu schaffen und setzt sie unter enormen Druck.
Man sieht hierbei, wie willensstark und entschlossen sie ist. Für die, die Ira etwas bedeuten tut sie alles und setzt auch breitwillig ihr Leben dafür ein.

Das Geiseldrama an sich ist sowohl interessant, als auch spannend gestaltet. Es kommen während der Ermittlungen immer wieder überraschende Plottwists und spannende Höhepunkte, die mich immer schneller über die Seiten haben fliegen lassen. Auch die "Cash Calls" lassen mich immer schon fast mit zittern, da es hierbei um Leben oder Tod geht. So viel möchte ich aber auch nicht vorweg nehmen, deswegen lasse ich eine nähere Erklärung aus. Sie kennzeichnen zudem jeweils einen Abschnitt des Buches und veranschaulichen indirekt die sich immer größer aufbauende Spannung.

Als Kritikpunkt muss ich leider sagen, dass es sehr offensichtlich war, wer sich letztendlich hinter allem versteckt hielt und sozusagen den "Bösen" gespielt hat. Das hat meinen Eindruck auf das Buch ein wenig abgedämpft, was ich sehr schade fand, denn bis zu dem Punkt der Enthüllung hätte ich das Buch schon fast mit 10/10 Sternen bewertet. Das jedoch hat einen Großteil meiner Endgedanken über das Buch beeinflusst.
Trotzdem fand ich das Ende abgesehen davon sehr spannend und plausibel, auch, wenn alles oft ein wenig zu viel des Guten war (SEK-Einsatz, der Showdown, etc. ).

Sehr spannend und größtenteils authentisch gestaltet. Auch wenn meine Vermutung für den Drahtzieher von Anfang an stimmte und es für mich so ein bisschen weniger spannend war, hat das Ende in so ziemlich allem recht gut überzeugen können.

7,5/10 ☆