Donnerstag, 17. Oktober 2019

[Rezension] zu "Miss Maxwells Kurioses Zeitarchiv" (1)

Titel: Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv

Autor: Jodi Taylor

Verlag: Banvalet

Seiten: 512

Erschienen: 19. August 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 9,99 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-7341-6208-4















Er ist verschollen in einer anderen Zeit, und nur sie kann ihn retten.

Madeleine „Max“ Maxwell wollte Archäologin werden, um Abenteuer zu erleben, unfassbare Entdeckungen zu machen und gelegentlich die Welt zu retten. Doch die Wirklichkeit holt sie ein: Archäologen verbringen ihre Zeit in Museen zwischen staubigen Büchern und noch staubigeren Fundstücken, die niemanden interessieren. Da erhält sie ein besonderes Jobangebot. Wenn sie die Zusatzausbildung übersteht – und die wenigsten tun das – wird sie Abenteuer erleben, die jene von Indiana Jones wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen. Und wenn sie überlebt, wird sie wenigstens ein paar Mal die Welt retten … 


Jodi Taylor war die Verwaltungschefin der Bibliotheken von North Yorkshire County und so für eine explosive Mischung aus Gebäuden, Fahrzeugen und Mitarbeitern verantwortlich. Dennoch fand sie die Zeit, ihren ersten Roman »Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv« zu schreiben und als E-Book selbst zu veröffentlichen. Nachdem das Buch über 60.000 Leser begeisterte, erkannte endlich ein britischer Verlag ihr Potenzial und machte Jodi Taylor ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen konnte. Ihre Hobbys sind Zeichnen und Malerei, und es fällt ihr wirklich schwer zu sagen, in welchem von beiden sie schlechter ist. 


Zuerst: Danke für das Rezensionsexemplar :)
Nach dem Klappentext bin ich erst einmal davon ausgegangen, dass das Buch etwa in der Art, wie "Codename Rook" aufgebaut ist. Der Einstieg war interessant und zeigte Max´ neue Arbeit, die total durcheinander und verrückt erscheint, aber auch auf ihre eigene Art und Weise humorvoll und liebenswert ist. Immer wieder hat es mich an Codename Rook erinnert Es hat aber dennoch eine vollkommen andere Thematik, was gut so ist. Dadurch hat sie sich langsam in eine eigene Richtung entwickelt.

Hier wird eher von dem Geschehen um Miss Maxwell selbst berichtet und nicht von Miss Maxwell, wie es bei vielen anderen Büchern der Fall ist, die ich lese. So erlebt man eine ganz neue Perspektive, die rückblickend auf ihre Abenteuer ist und man sich so gesehen die Geschichte von der eigenen Oma anhört die immer wieder kleine Kommentare in ihre Geschichte einwirft, wenn sie wieder mal in ihren Erinnerungen schwelgt.
An der einen oder anderen Stelle teasert sie schon das an, was im nächsten Kapitel kommen wird, was einem zwar eine gewisse Vorahnung gibt, die meistens aber nicht positiv ausfällt, weswegen man am liebsten die nächste Seite gar nicht aufschlagen will, in der Befürchtung gleich passiere etwas schlimmes mit den freundlichen Personen, die uns schon die ganz Zeit begleiten.

Zur Person von Miss Maxwell selbst bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits sehe ich sie als sehr leichtsinnig und undurchschaubar, da sie immer wieder Dinge hinnimmt, bei denen ich in ihrer Situation selber erst eine Woche Zeit brauche, um darauf klarzukommen. Das wirkt auf mich einerseits total sympathisch, da sie so wie ein großes Kind wirkt, das endlich den Sinn des Lebens gefunden hat und einfach nur Spaß haben will.
Aber andererseits wirkt sie ein wenig wie ein emotionsloser Roboter auf mich, der alles hinnimmt wie es ist, ohne darüber nachzudenken.
Diese Seite wird dadurch bestärkt, dass die Story für einen selber oft total durchsichtig ist und man vieles vorhersehen kann. Jedoch sieht es dadurch immer so aus, als wäre Max so verwirrt, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt. Oftmals legte ich mir deswegen eine Hand vor die Stirn.

Dann ist das Buch aber auch wieder total undurchsichtig, genauso wie die Absichten ihrer Gegenspieler und Freunde. Das könnte an den vielen Zeitsprüngen liegen, die zusammengefasst über vier bis fünf Jahre gehen. Zuerst war es okay, da es dort nur um ihre Ausbildung ging, die noch nicht so viel mit dem Hauptgeschehen zu tun hatte - wie vieles Andere. Aber selbst dann hörten die Zeitsprünge nicht auf und ich hatte Schwierigkeiten eine Beziehung zu den Leuten aufzunehmen, die in Max´ Leben eine große Rolle spielen. Die Emotionen kamen dabei einfach nicht hoch. Dabei kam für mich das Gefühl auf wirklich nur in einem Archiv Berichte zu lesen und nicht von Omas Abenteuern zu lauschen. Ich konnte so viele Aktionen einzelner Personen einfach nicht nachvollziehen. Die teilweise echt langen Kapitel machten es nicht besser.

Dennoch hat das Buch etwas an sich, weswegen ich die Rasselbande um das St. Mary einfach nur liebe. Wahrscheinlich sind es die kleinen Momente ihres Zusammenseins und ihre verrückten Experimente, die besonders zum Ende hin ihren Höhepunkt erreichten. Immer wieder wird alles auf den Kopf gestellt und dennoch bleiben die Arbeiter des St. Mary zusammen und geben auf einander Acht. Wie eine kleine Familie geben sie sich selbst in den schlimmsten Krisen Halt.
Und auch mir gibt das einen gewissen Anker, zu sehen, dass sie immer Humor übrig haben, selbst wenn die gesamte Situation gerade ins Chaos stürzt.


Meine Rezension war wahrscheinlich ein wenig verwirrend aber genau so sah es auch in meinem Kopf aus und es ist auch jetzt nicht anders. Dennoch empfehle ich das Buch und freue mich total auf eine Fortsetzung mit diesem total chaotischen Trupp.


Ganz ehrlich: Ich kann es gar nicht richtig sagen, aber wahrscheinlich 7-8

Dienstag, 1. Oktober 2019

[Rezension] zu "Elfenkönig" (2)

Quellbild anzeigenTitel: Elfenkönig

Autor: Holly Black

Verlag: cbj

Seiten: 384

Erschienen: 22. Juli 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 18,00 [D] (Hardcover)

ISBN: 978-3-570-16528-7






Sei so stark wie der König der Elfen selbst ...

Jude hat nur ein Ziel – als geheime Macht hinter dem Thron ihren Ziehbruder Oak, den wahren Erben des Elfenreichs, zu beschützen. Dafür hat sie Cardan, den neuen König der Elfen, an sich gebunden und zieht im Geheimen die Fäden. Die Geschicke von Faerie zu lenken, wäre schon schwierig genug. Doch Cardan tut alles, um Jude zu unterlaufen, selbst wenn die Faszination, die Jude auf ihn ausübt, ungebrochen ist. Als jemand Unbekanntes in Judes Umfeld offenbar Verrat plant, muss sie nicht nur den Verräter stellen, sondern auch ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber Cardan in den Griff bekommen, wenn sie nicht die Kontrolle über das Elfenreich verlieren möchte …


Autorenbild von Holly Black (©Sharona Jacobs)Magische Welten von Kindesbeinen an: Holly kam 1971 in New Jersey zur Welt und wuchs auch dort auf. Ihre Begeisterung für die Welt der Fabelwesen rührte von ihrer Mutter, die sie als Puppenmacherin und Malerin früh in diesen Bereich führte. Schon als Teenager fing Holly mit dem Schreiben an. Sie schrieb viele Gedichte und Bühnenstücke, sowie ein Buch, welches jedoch unter Verschluss blieb. Während ihres Studiums schrieb sie für medizinische Zeitschriften, brach das Studium jedoch für eine Karriere als Schriftstellerin ab. Ihren ersten Jugend- und Fantasyroman brachte sie 2002 heraus: "A Modern Faerie Tale", welcher begeisterte Kritiken erhielt.




Es hat nicht lange gedauert, bis ich nun auch "Elfenkönig" in der Hand hielt und sofort mit dem Lesen begonnen habe. Es hat kaum drei tage gedauert, bis ich es dann auch durch hatte und nun habe ich ein Problem, denn der nächste Band wird erst nächstes Jahr veröffentlicht und das dauert eeewig...

Naja, zurück zum Thema. Elfenkönig. Alleine das Cover hat mich schon angezogen wie sonst was. Ich hätte es auch so gelesen, da Blau meine Lieblingsfarbe ist, aber die in Wasser fallende Krone ist auch so schon unglaublich passend zur Handlung des zweiten Teils. Ich liebe es!
Der Schreibstil und die sichtlich angespanntere Atmosphäre, die im ersten Teil zwar auch schon enthalten war, aber durch Judes neue Position viel mehr in den Vordergrund gedrängt wird, hat sich dadurch nur noch verbessert. Sie kontrolliert zwar Cardan, der sich selbst einen Spaß daraus macht, ihre Befehle so weit es geht zu umgehen, jedoch hat sie genau deswegen wesentlich mehr Stress. Sie muss an allen Orten gleichzeitig sein und Entscheidungen für ein Land treffen, in der sie als Sterbliche normalerweise nichts zu suchen hat. Trotz ihrer Position, wird sie vom Volk nicht gerade nett behandelt und auch ihre Feinde am Hof machen sich einen Spaß daraus, sie zu demütigen und ihr weitere Baumstämme in den Weg zu rollen.
Doch sie gibt nicht auf.

"Es ist viel einfacher, sich etwas zu nehmen, als es festzuhalten."

Egal wie schwer es scheint, sie will nicht das verlieren, was sie sich so hart erkämpft hat. Aus diesem Grund versucht sie alles, wirklich alles, um den kleinen Oak später auf den Thron zu bekommen.
Alleine die Beziehung zu Cardan macht es ihr nicht gerade leicht. Er trickst sie aus, wo es nur geht und Jude hält mit eiserner Faust dagegen an, jedoch kommen sie sich dadurch immer näher. Sie hassen sich gegenseitig für das, was der andere einem mit den Seitenhieben und anderen größeren Verletzungen antut und dennoch können sie nicht voneinander ablassen. Eine solche Beziehung zwischen zwei Personen habe ich noch nie erlebt und gerade das macht sie so erfrischend und anziehend in meinen Augen.

Das Buch ist wirklich grausam, was Judes Leben angeht. Ich fühle an den meisten Stellen stark mit ihr und dann schafft die Autorin es, das Buch mit einem so gigantischen Cliffhanger enden zu lassen, dass bei mir die Nerven auf Hochspannung standen und ich angesichts der Ereignisse nur mit offenem Mund dasaß. Ich hätte ewig so weiterlesen können und bin dementsprechend traurig, dass der nächste Band erst Ende Mai nächsten Jahres erscheint.


Noch besser als der erste Teil - das ganze spielt nun auf einer ganz anderen Ebene. Es ist, als wären Jude und die anderen im ersten Band noch kleine Kinder, die Zoff miteinander haben, der nun zu einem erwachsenen Krieg ausgewachsen ist.


10/10

Dienstag, 3. September 2019

[Rezension] zu "Königsfall" (2)

Quellbild anzeigenTitel: Königsfall - Der Paladin

Autor: Jeff Wheeler

Verlag: HEYNEく

Seiten: 448

Erschienen: 08. Juli 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 14,99 [D] (Paperback)

ISBN: 978-3-453-32017-8




Dies ist der zweite Teil der Reihe! Spoiler zum ersten Band werden enthalten sein!
Als junger Knabe kam Owen Kiskaddon als Geisel an den Hof des grausamen Königs Severn. Inzwischen ist Owen ein junger Mann und durch seine einzigartige magische Begabung in der Gunst des Königs gestiegen. Doch dann strebt ein Usurpator nach der Krone Severns und dieser ergreift daraufhin drastische Maßnahmen. Er setzt Elysabeth – die Enkelin eines adeligen Lords und Owens große Liebe – als Lockvogel ein, um seinen Gegner in die Knie zu zwingen. Owen ist hin und hergerissen: Soll er seinem König treu dienen oder für die Frau seines Lebens alles riskieren?


Jeff WheelerWall Street Journal-Bestsellerautor Jeff Wheeler zog sich schon früh von seiner Karrierelaufbahn bei Intel zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er ist Vater von fünf Kindern und lebt mit seiner Familie in den Rocky Mountains.






Nachdem mich Owen Kiskaddon im ersten Band so faszinierte, brauchte ich schnell den zweiten Band, damit ich weit, wie es nach diesem unglaublich guten Ende weitergehen würde. Besonders dieses leichte Eintauchen in die Welt hat mir gut gefallen. Man konnte alles andere, was nicht zu dem Buch gehört, wunderbar ausblenden und einfach mal abschalten. Die "unbeschwerte" Kindheit ist mit seinen siebzehn Jahren aber nun vorbei und der junge Lord der Westmark zieht in seinen ersten Krieg und muss schwere Entscheidungen fällen. Dementsprechend hat auch die Spannung im Gegensatz zum ersten Band stark zugenommen und erzielt besonders gegen Ende des Buches einen plottwistreichen Höhepunkt.

Das kindliche aus dem Buch ist durch das jugendliche, fast schon erwachsene Denken des Hauptprotagonisten ersetzt worden und bietet ganz neue Möglichkeiten mit der Geschichte fortzufahren und genau dies hat der Autor auch ausgenutzt.
Man merkt, dass Owen älter geworden ist. Er hat sich mit seinem scharfen Verstand und seiner Gabe einen Namen in der Welt gemacht, jedoch ist sein Wesen nicht gänzlich geändert. Die kleinen Dinge zeigen, dass er der Junge war, der auch oft Owen Kachel genannt wurde.
Er baut noch weiter an seinen komplizierten Konstruktionen, doch seine Kacheln haben eine neue Bedeutung für ihn. Sie sind, wie auch das Wizarspiel, eine Quelle für seine Gabe geworden, die ihm in schier ausweglosen Situationen ein Platz für Konzentration sein kann. Seine Gedankengänge sind nicht mehr so stark beeinflusst durch andere Erwachsene und seine Sicht auf die Dinge, besonders was König Severn und Elisabeth angeht, haben sich weiterentwickelt. Er sieht die Dinge mit mehr Tiefe dahinter und denkt stärker nach, bevor er seinen Zug macht, denn er hat nun weitaus stärkere Gegner, als im ersten Band. Aber auch in Sachen Liebe macht er ganz neue Erfahrungen und das in all ihren Facetten. Wenn ich hier näher gehe spoilere ich, weswegen ich es gleich sein lasse ^^
Die Entwicklung von Owen ist hierbei wunderbar gelungen. Mir wurde beim Lesen nie langweilig und am Ende hing ich nur noch an den Zeilen.

Dadurch, dass die Geschichte kaum noch im Königreich von Severn spielt, hat man zudem Platz für neue Charaktere, die wieder sehr individuell herausgearbeitet sind und für neuen Wind in der Geschichte sorgen, die alles nicht mehr so träumerisch erscheinen lassen, sondern lebhaft. Und da Owen selbst so etwas wie eine neue Zeit einleitet hat die Geschichte das auch dringend nötig. Man merkt, je weiter das Buch voranschreitet, dass langsam eine neue Ära anbricht, die den finalen Band einleitet und Legenden schaffen wird.

Dementsprechend auch die Spannung. Man könnte sagen, dass alle drei Bücher eins wären. Das Erste ist die Einleitung. Die Welt wird gezeigt und man gewöhnt sich an die Charaktere. Das Zweite der Hauptteil, wo klar wird, in welche Richtung alles laufen wird und alle Fragen im finalen dritten Band geklärt werden, bei dem der Hauptteil in die große Auflösung übergehen.
Wenn das der Fall sein sollte, dann hat der Autor wirklich ganze Arbeit geleistet und hat mit den ersten beiden Büchern bei mir persönlich voll ins Schwarze getroffen.

Rundum eine gelungene Fortsetzung, die regelrecht Hunger auf den alles entscheidenden dritten Teil macht. Lest die Reihe!

10/10 ☆

Sonntag, 25. August 2019

[Rezension] zu "Elfenkrone" (1)

Quellbild anzeigenTitel: Elfenkrone

Autor: Holly Black

Verlag: cbj

Seiten: 512

Erschienen: 19. November 2018

Genre: Fantasy

Preis: € 18,00 [D] (Hardcover)

ISBN: 978-3-570-16526-3





Sie sind schön wie das Feuer und gnadenlos wie Schwerter – bis ein Mädchen ihnen Einhalt gebietet ...
»Natürlich möchte ich wie sie sein. Sie sind unsterblich. Cardan ist der Schönste von allen. Und ich hasse ihn mehr als den Rest.Ich hasse ihn so sehr, dass ich manchmal kaum Luft bekomme, wenn ich ihn ansehe…«
Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will …


Autorenbild von Holly Black (©Sharona Jacobs)Magische Welten von Kindesbeinen an: Holly kam 1971 in New Jersey zur Welt und wuchs auch dort auf. Ihre Begeisterung für die Welt der Fabelwesen rührte von ihrer Mutter, die sie als Puppenmacherin und Malerin früh in diesen Bereich führte. Schon als Teenager fing Holly mit dem Schreiben an. Sie schrieb viele Gedichte und Bühnenstücke, sowie ein Buch, welches jedoch unter Verschluss blieb. Während ihres Studiums schrieb sie für medizinische Zeitschriften, brach das Studium jedoch für eine Karriere als Schriftstellerin ab. Ihren ersten Jugend- und Fantasyroman brachte sie 2002 heraus: "A Modern Faerie Tale", welcher begeisterte Kritiken erhielt.




Als das Buch erschienen ist, habe ich gar nichts anderes mehr gesehen als "Elfenkrone". Es hat mich irgendwie gestört, dass eine Elfengeschichte, die wirklich stark mit meiner Vorstellung von Elfen übereinstimmt (Ungefähr: Kreaturen, die Mischungen von verschiedenen Wesen sind und nicht lügen können - ich mag das nicht), so groß in der Bücherwelt vertreten ist, weswegen ich mich lange Zeit gegen dieses Buch gesträubt habe. Fast ein Jahr später landete es doch in meinen Händen und ich habe keine drei Tage gebraucht, um es zu beenden.

Die Einleitung an sich ist schon interessant und führt den Leser langsam in die Welt hinein, die ziemlich stark an Kinderbücher erinnert, jedoch für Jugendliche geschrieben wurde. Jude wird mit ihren Schwestern von einem Wesen mit katzenartigen Augen entführt und lebt von da an in Elfenheim, einer Welt, die der Menschenwelt verborgen ist.
Weil sie keine Elfenwesen sind, werden Jude und ihre Zwillingsschwester als minderwertig angesehen und behandelt wie ein Stück Dreck. Doch Jude lässt sich nicht unterkriegen und versucht mit jedem Atemzug dazuzugehören, obwohl es ihr von Prinz Cardan, dem jüngsten Erben von Elfenheim, sehr schwer gemacht wird. Daran bemerkt man aber auch, wie sehr sie es sich wünscht und das alles ihre Aktionen und Denkweisen nur noch sinnvoller erscheinen lässt, obwohl sie oft unüberlegt handelt. Sie ist stark und das merkt man immer mehr, je weiter das Buch voranschreitet.

Die Charaktere an sich sind sehr individuell. Jeder sieht komplett anders aus, was sie einprägsamer macht, und besitzt eine individuelle Persönlichkeit, sei sie nun egoistisch, grausam oder freundlich, was schon fast eine Seltenheit ist. Allein ihr Aussehen zeugt schon von einem gewissen listigen Charakter. Jeder ist mir in seiner eigenen schlimmen Sicht der Dinge ans Herz gewachsen. Das könnte zum großen Teil auch durch den ironischen Humor miteingeflossen sein, den ich in der Geschichte sehr liebgewonnen habe. Allein Jude habe ich schon durch den einzigen Satz im ersten Kapitel zu mögen begonnen.

Das Ende ist bis zur letzten Seite verworren geblieben und hat mich immer wieder selbst zum Denken angeregt. Ich bin total fasziniert von dieser Welt, die ihre eigenen Regeln hat, was man besonders am Ende erkennen kann. An dieser Stelle hat mich ihre Skrupellosigkeit doch ein wenig sehr geschockt. Diese Welt lebt von Konflikten und Hass, nicht von der Suche nach Frieden und einem ruhigen Leben sowie Freundschaft - Freundschaft existiert gar nicht. Und auch der Plottwist ganz am Ende hat mich dazu bewegt den zweiten Teil unbedingt lesen zu müssen.


Eine Welt, in der nichts ist wie es scheint. Die spannenden Wendungen und Charaktere, die voller List und immer wieder auf Rache aus sind, sorgen niemals für Langweile und für eine wundervoll dazu passende Atmosphäre. Rundum ein gelungener Beginn einer Reise von einer Außenseiterin, deren Weg noch lange nicht zu Ende ist.


10/10

Donnerstag, 18. Juli 2019

[Rezension] zu "Sakrileg"

Titel: Sakrileg

Autor: Dan Brown

Verlag: Bastei Lübbe

Seiten: 618

Erschienen: 08. April 2006

Genre: Thriller

Preis: € 11,00 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-404-15485-2






Auf der Suche nach dem Da Vinci Code ...
Robert Langdon, Symbolologe aus Harvard, befindet sich aus beruflichen Gründen in Paris, als er einen merkwürdigen Anruf erhält: Der Chefkurator des Louvre wurde mitten in der Nacht vor dem Gemälde der Mona Lisa ermordet aufgefunden. Langdon begibt sich zum Tatort und erkennt schon bald, dass der Tote durch eine Reihe von versteckten Hinweisen auf die Werke Leonardo da Vincis aufmerksam machen wollte - Hinweise, die seinen gewaltsamen Tod erklären und auf eine finstere Verschwörung deuten. Bei seiner Suche nach den Hintergründen der Tat wird Robert Langdon von Sophie Neveu unterstützt, einer Kryptologin der Pariser Polizei und Enkeltochter des ermordeten Kurators. Eine aufregende Jagd beginnt ...

Dan Brown ist Autor zahlreicher Thriller, die allesamt über Monate die Bestsellerlisten angeführt haben und darüber hinaus erfolgreich verfilmt wurden. Mit seinem in über 40 Ländern erschienenen und mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmten Buch Sakrileg (Originaltitel: The Da Vinci Code) wurde er zu einem der erfolgreichsten Schriftsteller der letzten Jahrzehnte. Dan Browns Thriller werden in 54 Sprachen übersetzt. Nach solch erfolgreichen Auflagen ließen auch die Verfilmungen der Robert Langdon Thriller nicht lange auf sich warten.




Es war mal wieder Zeit für einen Dan Brown!
Ich weiß nicht, was mich genau so lange an diesem Buch aufgehalten hat, aber als ich es dann in den Händen hielt war ich wieder vollkommen in der Geschichte. Selbst, wenn man den ersten Teil ein Jahr zuvor gelesen hat, ist das kein Problem, da hier wieder eine ganz neue Story entsteht, ohne, dass man Vorwissen aus dem vorherigen Band benötigt. Den Film habe ich auch bereits vor einigen Jahren gesehen, jedoch kann ich mich auch hierbei nicht mehr so ganz an alles erinnern, weswegen das Buch mich sehr gereizt hat.

Aber auch hier stehen wieder schwere Rätsel, Verschwörungen und alte, gut gehütete Geheimnisse im Mittelpunkt, in die Harvard-Professor Robert Langdon ungewollt hineinrutscht. Auch hier stehen wird wieder ein Schwerpunkt auf die Kirche gelegt, aber nicht nur das sondern auch die Erwähnung der Tempelritter und andere Orden haben für mich immer wieder einen neuen Anreiz gegeben weiterzulesen. Ich liebe sowas einfach und kann davon nicht genug kriegen!

Wenn man denkt, die ersten - schon wirklich spannenden - Kapitel haben im groben gezeigt, um was es sich in diesem Buch handelt, dann täuscht man sich gewaltig. Alles beginnt mit Langdons Aufenthalt in Paris, wo er plötzlich mitten in der Nacht ins Louvre eingeladen wird. Ab diesem Moment folgen Schlag auf Schlag überraschende Wendungen den anderen und plötzlich steht die Welt kurz vor einem folgenschweren Umbruch, wobei sich die Frage stellt: Sollte er zugelassen oder Aufgehalten werden? Je weiter sie der Lösung kommen, desto größer wird auch der Druck, dem sich Langdon und Sophie stellen müssen, wo sie doch gerade dann einen kühlen Kopf behalten müssen.
Die beiden stellen sich der Situation tapfer und schreiten wagemutig voran, auch, wenn sie dabei das eine oder andere riskieren müssen. Selbst, wenn es gerade nicht ganz so gut um sie steht, versuchen sie der Gefahr mit Raffinesse und einer ordentlichen Portion Humor zu entkommen. Sie geben nicht auf, auch, wenn es manchmal vollkommen aussichtslos erscheint. 
Diese stetige Spannung steigt sich immer weiter, bis sie letztendlich mit der Lösung des Rätsels ihren Höhepunkt findet. Dennoch findet Dan Brown eine Möglichkeit selbst im Epilog noch einmal einen drauf zu legen. 
Diese Plottwists haben viel mit den Erkenntnissen zu tun, die Langdon und Sophie während ihrer aufregenden Reise machen und fordern dementsprechend Aufmerksamkeit vom Leser, damit alles logisch wird. Dafür ist Dan Browns Schreibstil einfach und angenehm zu lesen, sodass interessierte Leser keinerlei Probleme dabei haben werden. 

Während ich das Buch las, ist mir immer wieder bewusst geworden, dass ich während des Lesens immer wieder kleine Pausen eingelegt und mir meine eigenen Theorien zum weiteren Verlauf gemacht habe, auch wenn sie sich immer wieder als falsch erwiesen haben. Ich habe nie mit all den Dingen gerechnet, die letztendlich passiert sind. Ich wurde regelrecht versessen darauf das Geheimnis selbst zu lösen. Man fühlte sich, als befinde man sich selbst mitten im Geschehen, sei es im Auto, im Louvre oder in einer Kirche. Immer hatte man ein klares Bild vor Augen.

Auch hier hat mich Dan Brown nicht enttäuscht. Genauso spannend, geheimnisvoll und liebevoll wurde dieser zweite Band der Robert-Langdon-Reihe geschrieben. "Sakrileg" ist ein würdiger Nachfolger von "Illuminati". 

10/10

Donnerstag, 4. Juli 2019

[Rezension] zu "Königsfall" (1)

Titel: Königsfall - Die Geisel

Autor: Jeff Wheeler

Verlag: HEYNEく

Seiten: 400

Erschienen: 13. Mai 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 14,99 [D] (Paperback)

ISBN: 978-3-453-32016-1




Seit Jahrhunderten befindet sich Königsfall im Krieg mit seinen Nachbarn, und auch im Inneren des Reiches herrschen Intrigen und Kämpfe. König Severn, so munkelt man, tötete sogar seine eigenen Neffen, um an die Macht zu gelangen. Verrat bestraft er augenblicklich mit dem Tod. Als ihn einer seiner Lords hintergeht, fordert Severn dessen schüchternen Sohn Owen als Geisel, der wie ein Lamm unter Wölfen zu sein scheint. Bis der Junge Verbündete am Hof findet und erkennt, dass in ihm etwas ganz Besonderes steckt ... 

Jeff WheelerWall Street Journal-Bestsellerautor Jeff Wheeler zog sich schon früh von seiner Karrierelaufbahn bei Intel zurück, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er ist Vater von fünf Kindern und lebt mit seiner Familie in den Rocky Mountains.





Das Cover an sich ist von der Gestaltung sehr schlicht gehalten und es hätte mich auch nicht weiter angesprochen, wenn ich den Klappentext nicht gelesen hätte. Der entspricht nämlich voll und ganz meinem Geschmack, auch wenn er relativ nichtsaussagend ist. Trotzdem liebe ich die Atmosphäre bei solchen Büchern, was auch genau bei diesem der Fall gewesen ist. Hierbei vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Der Beginn an sich ist sehr geheimnisvoll und spannend gehalten. Alle wichtigen Charaktere werden vorgestellt und man bekommt einen sehr bildlichen Eindruck von der Welt, in der Owen lebt. Besonders der König war sehr einprägsam und authentisch gehalten, wie auch die Religion in dem Buch von der Herrin unserer Quelle, die einigen Menschen besondere Fähigkeiten verleiht und sie laut dem Volk damit segnet.
Der Klappentext hat mir zuerst den Eindruck gegeben es handle sich um einen ganz normalen Adeligen, der plötzlich Kräfte entwickelt und damit wahrscheinlich das Böse in der Welt bekämpft, wie es bei solchen Geschichten normal ist, allerdings liege ich damit vollkommen falsch. 
Owen ist nämlich erst acht Jahre alt, womit ich nun gar nicht gerechnet habe. Eher habe ich, wie auch bei den anderen Büchern, die ich sonst lese, gedacht, dass Owen schon ein junger Mann wäre, der als Adeliger schon einiges von der Welt kennt. 
Im nächsten Moment habe ich dann gedacht, dass es eine Art Kinderbuch ist oder ein Buch für jüngere Jugendliche und mich persönlich gar nicht mehr interessieren würde, jedoch habe ich mich auch hierbei getäuscht. Klar, sie ist dadurch etwas kindlicher aufgebaut, aber die Geschichte war keineswegs langweilig geschrieben. 
Owen wurde, durch einen fatalen Fehler seines Vaters, aus dem gewohnten Umfeld seiner Familie gerissen und in einer vollkommen fremden Welt gefangen gehalten, die voller Schatten ist und ihn verängstigt. 
Alle Gedankengänge und Gefühle des Jungen, besonders die zu Beginn sind sehr gut nachvollziehbar und geben einem eine ganz andere Sicht auf das Geschehen, als es zum Beispiel bei einem 16-jährigen Jungen gewesen wäre. Dabei hat man wirklich den Eindruck, als hätte nicht der Autor das Buch geschrieben, sonders Owen selbst. Es ist wirklich faszinierend, wie der Autor sich in die Welt eines Kindes hineinversetzen kann, es aber dennoch interessant für 16-17-jährige machen kann, ohne, dass es sich wie ein Kinderbuch anfühlt. 

Es hatte schon etwas leicht Magisches. Das Buch brauchte gar nicht so viele spannende Höhepunkte. Er ist erst acht Jahre alt. Da braucht es noch nicht so viele Höhepunkte. Ich hätte einfach ewig aus dem Alltag von Owen lesen können, ohne, dass mir langweilig werden würde. 
Man hat das Ende des Buches gar nicht kommen sehen, wenn die Seiten nicht irgendwann weniger geworden wären. Es hätte endlos so weitergehen können. Das Ende an sich war auch gar nicht so spannend gestaltet und der Höhepunkt kam auch erst kurz vorm Ende und dennoch freue ich mich schon sehr auf den zweiten Teil, der schon im Juli erschient. 

Ein rundum zufrieden machendes Buch, welches eine leicht träumerische Atmosphäre erzeugt.  In den kleinen Owen und diese dunkle Welt kann man sich nur verlieben.

9/10☆