Donnerstag, 26. Juli 2018

[Rezension] zu "Der Augenjäger"

Titel: Der Augenjäger

Autor: Sebastian Fitzek

Verlag: Knaur

Seiten: 432

Erschienen: 02. November 2012

Genre: Psychothriller

Preis: € 9,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-426-50373-7





Dr. Suker ist einer der besten Augenchirurgen der Welt. Und Psychopath. Tagsüber führt er die kompliziertesten Operationen am menschlichen Auge durch. Nachts widmet er sich besonderen Patientinnen: Frauen, denen er im wahrsten Sinne des Wortes die Augen öffnet. Denn bevor er sie vergewaltigt, entfernt er ihnen sorgfältig die Augenlider. Bisher haben alle Opfer kurz danach Selbstmord begangen.
Aus Mangel an Zeugen und Beweisen bittet die Polizei Alina Gregoriev um Mithilfe. Die blinde Physiotherapeutin, die seit dem Fall des Augensammlers als Medium gilt, soll Hinweise auf Sukers nächste „Patientin“ geben. Zögernd lässt sich Alina darauf ein - und wird von dieser Sekunde an in einen Strudel aus Wahn und Gewalt gerissen ...

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.


Nachdem ich die Vorgeschichte von "Der Augenjäger" gelesen habe ("Der Augensammler") musste die eigentliche Geschichte her, denn so konnte ich das Buch nicht auf sich beruhen lassen. Ich musste unbedingt wissen was mit Alexander Zorbach nun passieren wird. Was er nun machen wird. Doch da hat mir das Buch schon gleich zu Beginn ins Knie geschossen und ein Gefühlschaos in mir heraufbeschworen. Ich wusste gar nicht wie es mit diesem Buch nur weitergehen sollte. Alina begibt sich kurz nach Beginn des Buches mit ihrem Blindenhund TomTom auf eine kleine Entdeckungstour und was sie entdeckt hat mir noch einmal einen Tritt in den Magen gegeben. Ich glaube, dass mich kein Buch zu Beginn schon auf 180 bringen und diese Spannung auch noch halten konnte.
Das Buch hat dann letztendlich doch in eine recht andere Richtung bewegt als man eigentlich erwartet hätte mit den vielen Wendungen, die in so gut wie in jeden der vielen Kapitel vorhanden waren.
Denn im Fokus der Fortsetzung steht nun Dr. Zarin Sucker, der als weltberühmter Augenchirurg unter Verdacht steht Frauen vergewaltigt zu haben und ihnen anschließend im wahrsten Sinne des Wortes die Augen zu öffnen - er entfernt ihnen die Augenlider.
Bisher haben sich alle seine Opfer umgebracht, doch nun gibt es doch ein weiteres Opfer, welches als Kronzeugin aussagen könnte, doch diese verschwindet urplötzlich, genau dann, als sie so dringend gebraucht wird. 
Ohne Beweise wird Sucker wieder aus der Untersuchungshaft entlassen und um das zu verhindern wird nun Alina Gregoriev gebeten ihre besonderen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, um die nötigen Beweise für seine Verhaftung zu finden. Sie hatte aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst, in was für eine Gefahr sie sich dadurch begibt...

Der Autor macht auch schon gleich zu Beginn klar, dass man die beiden Bücher auch unabhängig voneinander lesen kann. Der Augenjäger stellt keine direkte Fortsetzung zu Der Augensammler dar - man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Buch ohne Probleme lesen. Dennoch ist dann der Spaß beim Lesen des ersten Bandes ein wenig weg, da man gespoilert wird. Deswegen finde ich, dass man das Buch schon lesen sollte, da es echt gut geschrieben ist.

Hierbei werden bereits bekannte Personen wieder aufgegriffen. Unter anderen Alexander Zorbach für den es nur noch ein Ziel zu geben scheint und völlig von Wut getrieben wird. Dabei ist ihm das Gesetz vollkommen egal geworden, wie man bereits am Anfang gut erkennen kann, jedoch hat sich Fitzek etwas echt kniffeliges mit ihm ausgedacht.
Auch Alina oder auch das "Medium" kennen wir schon bereits aus dem Augensammler. Genauso stur und entschlossen erscheint die Physiotherapeutin bei ihren Entscheidungen, die einem manchmal etwas übernatürlich erscheinen, aber am Ende nachvollziehbar werden.

Auch das Ende hat absolut von sich überzeugt und hat mich nur ungläubig die Zeilen anstarren lassen. Mit den verschiedenen Erzählperspektiven gab es auch viele Einblicke in verschiedene Handlungsstränge, die am Ende alle zusammenführen und ein großes Finale ergeben. Das ist hierbei sehr gut gelungen und auch der Plottwist am Ende hat dazu geführt, dass das einer meiner liebsten Fitzeks wurde.

Jede Seite hat die Spannung auf ein neues Level gebracht und mich absolut von sich überzeugt. Das ist ein Fitzek, den man unbedingt gelesen haben muss.

5/5☆

Mittwoch, 25. Juli 2018

[Rezension] zu "Scythe" (1)

Titel: Scythe - Die Hüter des Todes

Autor: Neal Shusterman


Seiten: 528

Erschienen: 21. September 2017

Genre: Fantasy, Science Fiction

Preis: € 19,99 [D] (Hardcover)

ISBN: 978-3-7373-5506-3




Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …



Neal Shusterman, geboren 1962 in Brooklyn, USA, ist in den USA ein Superstar unter den Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Alle seine Romane sind internationale Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem National Book Award.




Nachdem alle irgendwie dieses Buch schon mal gelesen und geliebt haben, ist für mich auch mal die Zeit angekommen es zu lesen. Ich glaube ohne die vielen Empfehlungen hätte ich mir wegen dem Cover noch nicht einmal den Klappentext durchgelesen.
An sich lese ich nicht so gerne Bücher, die etwas mit Unsterblichkeit zu tun haben, aber die Idee von den Scythe fand ich hingegen schon echt interessant, weswegen ich dem Buch eine Chance geben wollte. Die Scythe sorgen für eine ausgewogene Zahl an Menschen auf der Erde. Citra und Rowan sind unfreiwillig dazu auserwählt worden in die Kunst des Tötens eingeweiht zu werden, doch nur einer darf Scythe werden.

Es fängt damit an, dass die beiden von Scythe Faraday besucht werden, im glauben gleich nachgelesen zu werden. Man merkt hierbei, dass die Menschen, was ihre Ansicht gegenüber den Scythe angeht, unterschiedlicher Meinung sind. Die einen wollen am besten deren beste Freunde sein und tun alles für sie,damit sie sie nicht nachlesen. Die andere Partei läuft gleich davon, sobald sie einen Scythe in ihrer Nähe erblicken.

Die Geschichte ist sehr nachvollziehbar und spannend gestaltet mit dem einen oder anderen humorvollen Sahnehäubchen. Ich musste immer wieder lachen, sobald einer der Charaktere irgendetwas sarkastisches von sich gibt. Das lockert auch die manchmal sehr angespannte Situation, die sich im Laufe der Story bildet. Auch die kleinen Auszüge diverser Scythe aus ihren Tagebüchern geben dem Leser selbst ein wenig zu denken, ob die Unsterblichkeit den Menschen vielleicht mehr geschadet als geholfen hat.

Die Umgebung ist gut beschrieben worden - nicht zu kurz und nicht zu lang - der Autor hat alles genau auf den Punkt gebracht. Ich konnte mir immer gut vorstellen, wie die Umgebung und die Personen aussehen.
Die Geschichte ist wie erwähnt sehr spannend und nervenauftreibend geschrieben, wo oftmals Dinge passieren mit denen ich nie gerechnet hätte. Immer wieder spekuliere ich bei einer Wendung darüber, wie das Buch wohl ausgehen könnte und bis zum Schluss lag ich immer falsch, was das Buch in meiner Sich sogar noch viel besser gemacht hat. Der Schreibstil von Neal Shusterman hat sehr dazu beigetragen, dass man flüssig und schnell durch das Buch kommt. Trotz der 528 Seiten habe ich das Buch locker in zwei Tagen durchgelesen und kann es nun nicht mehr abwarten, bis ich den nächsten Teil in meinen Händen halte.


Trotz meiner kleinen Abneigung gegen das Cover, weswegen das Buch fast gar nicht in meinen Händen gelandet wäre, fand ich das Ende absolut bombastisch und ich freue mich schon bald den nächsten Teil zu lesen. Es gab Wendungen über Wendungen und an Spannung hat es auch auf keinen Fall gefehlt. Absolut zu empfehlen.


5/5☆


Sonntag, 15. Juli 2018

[Rezension] zu "Vier Farben der Magie" (1)

Titel: Vier Farben der Magie

Autor: V. E. Schwab

Verlag: Fischer TOR

Seiten: 496

Erschienen: 27. April 2017

Genre: Fantasy

Preis: € 9,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-596-29632-3




Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt.
Als einer der wenigen Antari springt Kell zwischen den verschiedenen Welten hin und her. Doch er führt ein Doppelleben: Er ist Botschafter der Könige, aber auch ein Schmuggler. Eines Tages wird ihm als Bezahlung für einen außergewöhnlichen Botengang ein schwarzer Stein zugesteckt. Dass es sich um ein mächtiges magisches Artefakt handelt, merkt er erst, als er sich von einem gefährlichen Feind verfolgt sieht, der ihm das gute Stück abjagen möchte und dabei vor keinem Mittel zurückschreckt.
Auf der Flucht trifft der Magier die gewitzte Diebin Delilah Bard, die Kell zunächst ausraubt, ihm dann aber hilft. Allerdings erwartet sie eine Gegenleistung von ihm ...

Victoria (V. E.) Schwab ist 1987 als Kind einer englischen Mutter und eines amerikanischen Vaters zur Welt gekommen und seitdem von unstillbarer Wanderlust getrieben. Wenn sie nicht gerade durch die Straßen von Paris streunt oder auf irgendeinen Hügel in England klettert, sitzt sie im hintersten Winkel eines Cafés und spinnt an ihren Geschichten. Die drei Bücher der Weltenwanderer-Trilogie um den Antari Kell und Lila Bard wurden zu internationalen Bestsellern.


Ich hatte das Buch schon öfter in den sozialen Medien gesehen und wollte es nun endlich auch einmal lesen.
Der Einstieg war etwas holprig, da die Welten noch unbekannt für mich waren. Dafür ging es aber recht schnell bergauf und nach kurzer Zeit fing ich schon an die Geschichte zu lieben.
Die vier Welten sind in vier Farben eingeteilt. Im grauen London ist die Magie in Vergessenheit geraten, im roten blüht sie hingegen auf, während sie im weißen London die Menschen innerlich verzehrt und das schwarze London hoffnungslos verloren ist. Vier mal das gleiche London und doch durch den unterschiedlichen Umgang mit Magie komplett anders. Da ich generell für viele Fantasy-Bücher schwärme klang das ganz nach meinem Geschmack.

Nur Kell, einer der letzten Antari, gelingt es zwischen den Welten zu wandern. Dieser stellt den Kontakt zwischen den Welten dar, nachdem er vom Königspaar des roten Londons adoptiert wurde
Das hält ihn aber nicht davon ab seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Er sammelt Gegenstände aus den anderen Welten und tauscht sie mit anderen Dingen. Sein Hobby wird ihm zum Verhängnis, als ihm etwas untergejubelt wird und er damit ins graue London reist.
Er ist ein sehr sympathischer und faszinierender Charakter, den man einfach in Herz schließen muss. Seine Vergangenheit wirft einige spannende Fragen auf, die hoffentlich in den nächsten Bänden geklärt werden.

Auch die Vergangenheit von Delilah Bard ist voller Geheimnisse. Am liebsten will sie als Pirat die Meere bereisen und wie ein echter Pirat leben, doch momentan lebt sie mit wenigen Dingen den Weg eines Diebes, der im ganzen grauen London gesucht wird. Sie ist mutig, manchmal ein wenig kratzbürstig. Sie will für ihre Hilfe immer eine Gegenleistung und spricht immer direkt alles aus, was sie denkt, kann aber auch selbstlos gegenüber anderen sein, von denen sie denkt, dass sie es verdienen. Ich habe sie vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Sie stellt den perfekten Gegenpart zu Kell dar, der oft ein wenig steif wirkt.

Auch der Schreibstil ist von Anfang an sehr flüssig und leicht zu lesen und sorgt für die ganze Spanne des Buches große Spannung, die sich bis zum letzten Moment aufstaut und dann mit einem Knall explodiert, aber auch genug Spannung aufbehält für den nächsten Band auf den ich schon jetzt richtig gespannt bin. Immer wieder gab es Wendungen mit denen ich in keinster Weise gerechnet habe. Es ist sehr viel passiert - Kämpfe, in denen die Charaktere über ich hinaus wuchsen, die Magie die mich immer wieder faszinierte und die schier unaufhaltbare dunkle Macht, die sich erhebt sorgten für viel Trubel in den Welten, aber es wurde immer noch genug Platz gelassen, um die folgenden Bände mit genug Lesestoff zu füllen. Darauf freue ich mich schon :)


Das Buch hat mich von vorne bis hinten gefesselt, aufgeregt und in seinen Bann gezogen. Spannung bis zum Ende hin und ein Ende mit dem man den nächsten Band nicht abwarten kann. V. E. Schwab hat eine Welt geschaffen die mich von vorne bis hinten begeistern konnte.


5/5☆

Samstag, 14. Juli 2018

[Rezension] zu "Arkane" (1)

Titel: Arkane - Das Haus der Drachen

Autor: Pierre Bordage

Verlag: Heyne

Seiten: 608

Erschienen: 11. Juni 2028 

Genre: Fantasy

Preis: € 16,99 [D] (Paperback, Borschur)

ISBN: 978-3-453-31914-1




Jahrhundertelang herrschten sieben Familien zusammen über das sagenhafte Arkane. Die Stadt wuchs und gedieh, niemand schien die Harmonie zerstören zu können. Doch unter der glitzernden Oberfläche breiteten sich unbemerkt dunkle Mächte aus – und sie haben Erfolg: Bei einem Massaker wird eine der sieben Familien ausgelöscht. Nur die schöne Oziel überlebt und schwört Rache. Während sie auf der Suche nach Verbündeten eine schreckliche Entscheidung treffen muss, bricht im eisigen Norden der Steinzauberlehrling Renn auf. Einzig seine Gabe und sein Wissen könnten Arkane noch retten ...

Pierre Bordage, 1955 im Département Vendée geboren, studierte Literaturwissenschaft in Nantes. Mit seinem ersten Roman Die Krieger der Stille landete er auf Anhieb einen riesigen Publikumserfolg. Das Buch wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem renommierten Grand Prix de l’Imaginaire. Der Autor lebt mit seiner Familie in Boussay an der Atlantikküste.



Mich hat der Klappentext sofort auf das Buch aufmerksam gemacht. In diesem Sinne vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
Der Einstieg war etwas holprig. Ich konnte mich wegen fehlender Übersicht nicht so schnell in der Welt orientieren; auch was die Personen anging. Aber an sich klingt die Idee sehr gut.
. Sieben Herscherfamilien regeln seit Generationen das Leben in Arkane, bis eine der Familien - das Haus der Drachen - fast gänzlich ausgelöscht wird. Hier kommt die neunte Erbin des Hauses des Drachen Oziel ins Spiel, die als einzige Überlebende nun das Gleichgewicht der Herscherfamilien wiederherstellen will. Dazu begibt sie sich auf eine gefährliche Reise durch die Ebenen von Arkane auf der Suche nach Verbündeten.

Oziel du Drac ist taff und nimmt alle Gefahren breitwillig auf sich, um ihrer Familie wieder zum alten Glanz zu verhelfen. Nichts hält sie auf und kein Verlust ist ihr zu groß, jedoch hilft sie ihren Freunden aus jeder noch so ausweglosen Situation, egal wie gefährlich es für sie selbst aussieht.
Sie lässt niemanden im Stich und wird immer wieder von ihrem Rachedurst angetrieben, wenn sie kurz vorm Kapitulieren ist. Oziel ist gut im Umgang mit Waffen und kann sich gut gegen mehrere Gegner zur Wehr setzen.
Auch der Renn, Lehrling des Zauberers der Steine, begibt sich auf eine lange Reise aus dem eisigen Norden des Ostian-Massivs nach Arkane, nachdem er von Orik - einem ehemaligen Soldaten - gebeten wurde ihn zum Fluss Odivir zu führen.
Renn selbst ist ein einfacher Bauernjunge, der keinerlei Nutzen für seine Familie darstellt und deswegen zum Zauberer der Steine in die Lehre gebracht wurde. Er ist ein wenig ausgemergelt und hat keinerlei Kampferfahrung im Gegensatz zu Orik, der den geborenen Krieger darstellt. Trotzdem wagt er die lebensgefährliche Reise und lernt vieles über sich und die Arkane immer näher kommende dunkle Macht.
Die beiden Charaktere sind gut ausgearbeitet genauso wie die anderen Nebencharaktere des Buches, wie Orik, Pétroccio und Arjo.

Allerdings hat sich der Anfang als sehr lang und anstrengend herausgestellt. Der Beginn der Reise der beiden Hauptcharaktere ist sehr in die Länge gezogen, wohingegen die actionreichen Stellen ein wenig zu kurz gehalten sind und noch ein bisschen spannender sein könnten. Ab und zu kam mir auch der Gedanke das Buch zu pausieren bzw. abzubrechen. Nun bin ich froh es nicht getan zu haben, denn der Verlauf der Geschichte wird immer besser. Viele aufregende spannende Stellen werden hier nun auf den Punkt getroffen und der Verlauf der Reise erreicht für dieses Buch seinen Höhepunkt. Auch das Ende ist total nervenauftreibend und macht sehr gespannt auf mehr.

Die Welt an sich ist auch sehr gut ausgearbeitet. Die vielen Ebenen kennzeichnen den Wohlstand. Je höher die Ebene, desto reicher sind die dort lebenden Personen. Ganz oben thronen auch die sieben Herrscherfamilien. Es ist sehr schwer die ganzen Eben zu durchqueren, was die Eroberung dieser Stadt schier unmöglich macht. Noch nie hat es jemand geschafft die Herrscherfamilien und
ihre Armee zu überlisten.

Auch die vielen Zitate zu jedem Beginn eines Kapitels aus Überlieferungen von Arkane passen immer in die jeweilige Situation rein und teasern das kommende Geschehen an. Trotzdem schafft es der Autor immer wieder mich mit Dingen zu überraschen, mit denen ich nie gerechnet hätte.

 
Am Anfang etwas schwach und langweilig erzählt, jedoch zum Ende hin immer spannender, aufregender, überraschender und insgesamt lesenswerter. Pierre Bordage hat, abgesehen vom Anfang, mit "Arkane - Das Haus der Drachen" einen guten Auftakt einer bestimmt starken Reihe geschaffen, die ich mit Sicherheit weiterverfolgen werde.


3,5/5☆