Freitag, 30. November 2018

[Rezension] zu "Escape Room"

Titel: Escape Room - Nur drei Stunden

Autor: Chris McGeorge

Verlag: Knaur HC

Seiten: 400

Erschienen: 03. September 2018

Genre: Thriller

Preis: €14,99 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-426-22677-3





Im Alter von 11 Jahren erlangte Morgan Sheppard als »Kinder-Detektiv« Berühmtheit, weil er den mysteriösen Tod seines Mathelehrers aufklärte.

Heute, 25 Jahre später, wacht er in einem ihm unbekannten Hotelzimmer auf, zusammen mit fünf Fremden. Keiner von ihnen weiß, wie er hierher geraten ist. Die Hotelzimmer-Tür ist verriegelt, und im Badezimmer liegt die Leiche von Simon Winter – Morgans langjährigem Psychiater.

Es beginnt ein Spiel der besonderen Art. Die Mitspieler: eine Kellnerin, ein Putzmann, eine Schauspielerin, ein Anwalt und eine Schülerin. Sie alle sind Verdächtige.
Morgan Sheppard hat drei Stunden Zeit, seine detektivischen Fähigkeiten erneut unter Beweis zu stellen. Denn eine der Personen im Hotelzimmer ist ein Mörder. Gelingt es Morgan nicht, den Mord aufzuklären, werden sie alle sterben.

Kann Morgan das tödliche Spiel gewinnen? Die Zeit rennt.

Chris McGeorge studierte Creative Writing an der City University London. Seinen ersten Kriminalroman, Dead Room, reichte er dort als Master-Arbeit ein. Schon als Kind erzählte und schrieb er mit Begeisterung Geschichten und zeichnete seine eigenen Comics. Er ist ein großer Bewunderer von Klassikern wie Agatha Christie oder Conan Doyle und legt seine Geschichte gerne als packende Mischung aus Alt und Neu an. Verwinkelte Plots mit überraschenden Wendungen sind seine Spezialität.




Ich habe nur einmal ein kleines Escape Room gespielt und war schon Feuer und Flamme dafür.
Als ich dann das Buch sah, dann wusste ich dass ich es lesen muss. Der Klappentextversprach viel Spannung und mit so einer Idee habe ich mir gedacht, dass es einfach nur gut sein konnte.
Jedoch ist es nicht gänzlich so wie erhofft gewesen.
An sich war es ein gutes Prinzip. Morgan Sheppard wacht auf und befindet sich mit fünf anderen Personen in einem Raum, aus dem sie nicht fliehen können. Der einzige Weg heraus besteht darin den Mörder der sechsten Person zu enttarnen, bevor die Zeit abläuft.
Allerdings fand ich es bei dem Namen schade, dass gar nicht so viele Elemente eines Escape Rooms eingebaut wurden. Dadurch kam auch das Feeling nicht so richtig rüber.

Dafür sind die Charaktere gut gearbeitet. Morgan Sheppard ist der Moderator einer Sendung, die zwar sehr erfolgreich ist, aber nicht unbedingt die beste Methode, da sie sich am Unglück anderer nährt. Dadurch hat Sheppard neben vielen schadenfrohen Bewunderern, wahrscheinlich umso mehr Hater. Auch die Leute, die mit ihm eingeschlossen wurden halten die ganze Sache für einen einzigen Streich von den Medien. Sie trauen ihm nicht und er scheint der einzige zu sein, der den Ernst der Situation erkennt. Leider trauen sie ihm nicht und es geht schwer voran.

Es gab zudem viele kleine Einblicke in die Vergangenheit, die wichtig für den Verlauf der Geschichte waren. Sie waren spannend und boten sozusagen noch einen zweiten Handlungsstrang. Dennoch denke ich, dass ein paar Teile nur Lückenfüller waren und unnötig in meinen Augen erscheinen.   

Dafür konnte man sich umso mehr alles in der Umgebung vorstellen. Alles ist detailliert beschrieben worden, aber auch nicht zu detailliert, sodass es auf Dauer öde erscheinen würde. Ich hatte immer ein klares Bild vor Augen und auch die Charaktere konnte ich mir gut in Gedanken vorstellen.
Kurz vor dem Ende wurde es richtig spannend. Viele Plottwists und große Wendepunkte haben die Spannung immer weiter gesteigert und ich war sehr gespannt, wie es ausgehen wird.
Allerdings war schon ab einem bestimmten Punkt klar, wer der Drahtzieher ist und das dämpfte das Buch ein wenig ab. Insgesamt jedoch war das Ende recht gut gelungen, auch wenn einer der spannendsten Teile für mich schon gelöst war.    

Insgesamt recht gut geschrieben mit vielen spannenden Teilen, jedoch mit kleinen Kritikpunkten hinsichtlich der Umsetzung des Titels und den Teilen mit der Vergangenheit.


6/10☆

Dienstag, 20. November 2018

[Rezension] zu "Codename Rook" (1)

Titel: Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas

Autor: Daniel O'Malley

Verlag: Banvalet

Seiten: 704

Erschienen: 15. Oktober 2018

Genre: Fantasy

Preis: € 9,99 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-7341-6181-0



Die coolste, liebenswerteste und witzigste Heldin der Urban Fantasy.

»Der Körper, in dem Du steckst, hat einmal mir gehört.« Das ist sicherlich nicht das erste, was man lesen möchte, nachdem man aus einer tiefen Bewusstlosigkeit erwacht. Erst recht nicht, wenn man von Leichen umgeben ist und jede Erinnerung verloren hat. Doch Myfanwy Thomas findet sich in genau dieser Situation wieder, und ihr bleibt kaum eine andere Möglichkeit, als den Anweisungen der mysteriösen Briefschreiberin zu folgen. Aber kann sie ihr trauen? Ist Myfanwy wirklich ein Rook, eine ranghohe Agentin, die Großbritannien gegen übernatürliche Bedrohungen verteidigt? Sie wird es herausfinden …


Daniel O'Malley absolvierte die Michigan State University und erwarb an der Ohio State University einen Master-Abschluss in mittelalterlicher Geschichte. Dann kehrte er in seine Heimat Australien zurück. Er arbeitet jetzt für das Australian Transport Safety Bureau und verfasst Pressemitteilungen für Regierungsuntersuchungen von Flugzeugabstürzen und außer Kontrolle geratenen Booten.


Das Cover hat von vornherein Interesse bei mir geweckt. London ist ja schon eine meiner Lieblingsstädte und den Klappentext dazu fand ich super. Hierbei bedanke ich mich beim Bloggerportal und beim Banvalet Verlag für das Rezensionsexemplar.

Schon der Anfang hat Miffanwy Thomas´ neuer Seele die bittere Wahrheit enthüllt. Mit dem Verlust ihres Gedächtnisses muss sie nun neben ihrem sehr anstrengenden Job jemanden finden, der sie töten will.

Trotz der ernsten Situation, die sich über das ganze Buch zieht, ist immer wieder eine ordentliche Portion Humor mit eingeflochten. Aber auch von Spannung ist hier viel zu sehen, jedoch nicht ganz am Anfang, da sehr vieles erst einmal erklärt werden musste. Da finde ich die Idee der Nachrichten von der früheren Miffanwy sehr gut ausgedacht. Immer wenn die neue Miffanwy mal etwas nicht versteht schaut sie in die Mappe und kann gleich alles einsehen, da diese Infos echt wichtig für das Verständnis zu manchen Dingen sind.
Am Anfang und kurz vor dem Ende finde ich das sehr gut, jedoch kann das auch an manchen Stellen, besonders in der Mitte und generell bei den Höhepunkten auch mal ausgelassen werden, da man sie besonders bei so spannenden Szenen als störend empfindet. Oft sind sie auch sehr lang und am Ende ist die ganze Spannung, die sich über das letzte Kapitel aufgebaut hat, weg. Das fand ich selbst sehr schade, da das Buch sehr viel Potential hat.

Miffanwy ist an sich auch ein sehr interessanter Charakter. Sie wirkte zu Beginn zwar ein klein wenig hilflos, jedoch hat sie sich durch die detaillierte Mappe, die Thomas, wie sie ihr altes Ich bezeichnet, ihr hinterlassen hat, sich sehr gut durchmogeln können, ohne, dass jemand
davon erfährt. Ihr altes Ich war ein Rook, also ein Mitglied des Court. Das sind die führenden Leiter der Checquy-Group, für die sie arbeitet. Dementsprechend muss sie vieles in kurzer Zeit lernen, was ihr nicht schwer zu fallen scheint. Diese Fähigkeit scheint sie noch von ihrem alten Ich behalten zu haben.
Generell ist sie sehr forsch und entschlossen. Ganz im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, die dem Kampf scheu war und lieber hinter dem Schreibtisch hockte. Miffanwy ist in der Lage auch mal hart durchzugreifen und ihre Position klar zumachen. Sie findet sich schnell mit Situationen ab und versucht das beste daraus zu machen. Sie behält immer einen kühlen Kopf und denkt viel über ihre nächsten Schritte und Worte nach.

Das Ende hat auch vollkommen von sich überzeugt. Neben den vielen kleinen Plottwists zwischendrin gab es einen großen ganz am Ende, womit ich gar nicht gerechnet hätte, was mir zudem sehr gefiel. Das Ende bleibt offen und macht gespannt auf die Fortsetzung. Nach dem was passiert ist muss viel getan werden, damit wieder alles halbwegs in Ordnung geht.


Ein sehr spannendes und humorvolles Buch, wenn man mal davon absieht, dass diese Spannung leider oft unterbrochen wird. Nicht nur Miffanwy ist authentisch gestaltet. Jede Figur in diesem Buch ist sehr ausführlich beschrieben und hat einen individuellen Charakter. Das Ende hat sehr überrascht und macht sehr gespannt auf die Fortsetzung.


7/10☆