Mittwoch, 26. Juni 2019

[Rezension] zu "Der Schwarze Thron" (3)

Quellbild anzeigenTitel: Der schwarze Thron - Die Kriegerin

Autor: Kendare Blake

Verlag: Penhaligon

Seiten: 512

Erschienen: 25. März 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 15,00 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-7645-3217-8





Dies ist der dritte Teil der Reihe! Spoiler zum ersten Band werden enthalten sein!
Ihr Leben lang hat Katharine auf diesen Moment gewartet: Sie hat den Kampf um den Thron gewonnen und trägt die Krone des Reichs Fennbirn. Doch ihre Herrschaft wird angefochten – es gibt Gerüchte, ihre Schwestern seien noch am Leben und warteten nur darauf, Katharine zu stürzen. Tatsächlich haben Mirabella und Arsinoe überlebt. Sie verstecken sich auf dem Festland und werden dort von einer unheimlichen Vision heimgesucht: Die legendäre Blaue Königin weist sie an, nach Fennbirn zurückzukehren, um ihr Schicksal zu erfüllen ...



Kendare Blake studierte in London Creative Writing, ehe sie ihre Leidenschaft zum Beruf machte. Die »New York Times«-Bestsellerautorin hat bereits mehrere Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, der große Durchbruch aber gelang ihr mit der düsteren Fantasy-Saga »Der Schwarze Thron«. Kendare Blake wurde in Südkorea geboren und lebt heute in Kent, Washington. Die Tierfreundin liebt Reisen, Schokolade und Computerspiele.


Ich habe mich dazu entschlossen dieses Buch zu lesen, da ich mir durch den zweiten Band neue Hoffnung auf eine Besserung gemacht habe. Es wurde in diesem Band stark auf andere Bereiche in der Welt und Personen angespielt, wodurch ich hoffte, dass diese auch verstärkt im nächsten Teil erscheinen könnten, was sich dann auch bewiesen hat.

Allein schon der Prolog war an sich sehr interessant. Wir lernen hierbei längst vergangene, aber komplett neue Charakter kennen, die im Verlaufe von diesem und wahrscheinlich auch im nächsten Band sehr wichtig sein werden.
An sich ist der Aufbau einer jeden Generation von Königinnen immer gleich (eine Elementwandlerin, eine Giftmischerin und eine Naturbegabte), doch was mich an diesem Buch so interessiert sind die vielen Ausnahmen, wie zum Beispiel die im Prolog.
Aber auch die anderen Fähigkeiten, also die der Seher und der Krieger, finde ich persönlich am besten, weswegen ich es schade fand, dass sie so selten in den ersten Bänden erwähnt wurden, was in diesem keineswegs der Fall ist.
Durch Jules, die mit dem Fluch der Pluralität geplagt ist (auch so etwas mag ich sehr gerne:), wird der Fokus nun besonders auf die Kriegergabe und die Sehergabe gelegt. Ihr wird eine besondere Rolle in diesem Band zuteil, da immer mehr Menschen mit der neuen Giftmischerkönigin unzufrieden werden. Sie wird durch ihre sehr stark ausgeprägten Gaben zum Symbol des Wiederstandes gegen das Königliche Blut, von dem sich die Göttin anscheinend abgewendet haben soll.

Auch Arsinoe und Mirabella werden, da sie nun auf dem Festland leben, vollkommen ignoriert. Die Blaue Königin, die einst den Nebel erschuf, weist Arsinoe an zurück nach Fennbirn zu kehren, denn von dort geht noch eine viel größere Gefahr für die Inselbewohner aus: Der Nebel beginnt sich der Insel zu nähern und Seeleute auf dem Meer anzugreifen.
Dass hierbei ein großer Bezug auf die Vergangenheit genommen wurde ist sehr interessant gestaltet und bietet Abwechslung zu den lästigen Problemen von Königin Kathrine, die mich mittlerweile einfach nur noch nervt.
Ich weiß nicht, ob es einfach nur an der für mich störenden Atmosphäre der Giftmischer liegt oder an ihrem Wesen, welcher sie dazu gebracht hat alles in ihrem Leben zu zerstören, sowohl physisch als auch psychisch. Aber das hat dazu geführt, dass ich sie, je weiter die Geschichte voranschreitet, immer weniger leiden kann.

Hinzukommt, dass ich immer noch das Gefühl habe, als seien die Gedanken von den Personen zwar da, aber keinen weiteren Einfluss auf ihre Gefühlslage haben, was sie nicht authentisch wirken lässt, weswegen mich einige Szenen einfach nicht ergriffen haben, obwohl sie durchaus Potential hatten spannend zu sein. Aber ohne Emotionen, die der Leser wahrnimmt, wird das Buch schnell sehr langatmig, was hier durch die vielen Geschehnisse zumindest nicht der Fall gewesen ist.
Das Ende ist mit vielen Fragen offen geblieben und bietet genug Freiraum für einen finalen Band, jedoch meine ich vieles schon vorhersehen zu können, was sich bei diesem Buch definitiv bewahrheitet hat.
Leider ist das schon auch in den anderen Teilen der Fall gewesen, weswegen ich die Reihe wahrscheinlich abbrechen werde.

Durchaus interessant durch die vielen ungewöhnlichen Vorkommnisse und die Vergangenheit der Blauen Königin, die stark in den Mittelpunkt gedrängt wird. Leider hat das Buch es wieder einmal nicht geschafft mich emotional zu packen, obwohl es definitiv Potential hatte, weswegen ich die Reihe höchst wahrscheinlich abbrechen werde.


6/10

Montag, 10. Juni 2019

[Rezension] zu "Throne of Glass" (4)

Titel: Throne of Glass - Königin der Finsternis

Autor: Sarah J. Maas

Verlag: dtv Verlag

Seiten: 784

Erschienen: 11. November 2016

Genre: Fantasy

Preis: € 12,95 [D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-423-71707-6





Der langersehnte vierte Band
Celaena hat tödliche Wettkämpfe überlebt, ihr wurde das Herz gebrochen, sie hat sich den Schatten ihrer Vergangenheit gestellt und es überstanden. Jetzt kehrt sie zurück nach Adarlan. Aber nicht mehr als Celaena Sardothien, sondern als Aelin Galathynius, Königin von Terrasen. Doch bevor sie ihren Thron besteigen kann, muss sie noch offene Rechnungen begleichen. Da ist zum einen ihr alter Meister, der sie verraten und dem Tod überlassen hat. Und der König von Adarlan, der in seinem grenzenlosen Machthunger die Magie verbannt, ihre Eltern getötet und den ganzen Kontinent unterworfen hat. Eine Aufgabe, würdig einer Kämpferin, würdig einer dunklen Königin ...




Sarah J. Maas wuchs in Manhattan auf und lebt seit einiger Zeit mit Mann und Hund in Pennsylvania. Bereits mit dem ersten Entwurf zu ›Throne of Glass‹ sorgte sie für Furore: Mit 16 veröffentlichte sie ›Queen of Glass‹ (so der damalige Titel) auf einem Online-Forum für Autoren und initiierte damit eines der frühesten Online-Phänomene weltweit.




Achtung ! Es könnten Spoiler enthalten sein, da es sich um den vierten Band handelt !

Es ist lange her, dass ich den dritten Band gelesen habe, was ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen konnte, da ich die Reihe eigentlich bis dahin sehr gut fand. Trotz meiner kleinen Lücken in meinem Gedächtnis wird man durch die gute Einleitung schnell ans Buch herangeführt - meine Lücken wurden dadurch auch wieder gefüllt und es dauerte nicht mehr lange, da war ich wieder ganz in der Welt von Caelena Sardorthien, nur, dass sie nicht mehr Caelena ist, sondern Aelin, Aelin Galathynius. Sie versucht nun mit den Rebellen in Adarlan gegen die Macht des Königs anzukommen, um ihr Volk wiederaufzubauen  und zum alten Glanz zu verhelfen.

Bei ihrer Umsetzung ihres Planes hat sie klare Ziele, die sie auf jeden Fall umsetzen will. Ihre Gedankengänge sind dabei wieder sehr authentisch und humorvoll gehalten, die das Lesen sehr einfach gemacht haben. Leider hat sich bei mir durch den verstärkten Fokus auf die Fae die Atmosphäre von ACOTAR eingeschlichen, die sich nicht so schnell wieder abschütteln ließ.
Immer wieder habe ich unterbewusst einen Vergleich zwischen den beiden Welten und deren Personen gezogen. Die Tatsache, dass sich das Buch kurz nach dem Anfang etwas zog, weil einfach nichts großartiges passiert ist, hat sie Situation auch nicht verbessert, weswegen ich lange an diesem Abschnitt hing.

Auch den Part mit den Hexenzirkeln fand ich zu Beginn nicht sehr ansprechend. Auch der neue Charakter Elide hat mir nicht sehr zugesagt, aber nach einiger Zeit hat sich das Buch dann doch noch zugespitzt, was auch meiner Meinung nach den Hexen zugute kam.
Nun denke ich ganz anders über Manon und ihre Welt der Hexenzirkel. Sie sind starke Wesen, die sich durch nichts unterkriegen lassen und für ihre Freiheit alles geben würden. Aber nichts ist so stark wie ihre Blutsbande. Wer zu einem Hexenzirkel gehört, hat die volle Unterstützung ihrer Familie hinter sich. Besonders Manon hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn sie einmal ein Ziel hat, dann kann sie nur der Tod davon abhalten.

Auch Arobynn ist immer interessanter geworden. Zu Beginn der Reihe habe ich immer gedacht er ist ein nerviger Charakter, der mal ab und zu einen kleinen Auftritt hat, sich aber sonst eher im Hintergrund hält. In diesem Teil jedoch wird er ein elementarer Charakter und für mich ist er zu einem meiner liebsten Charaktere in dieser Reihe geworden, wenn nicht sogar generell in allen von mit bisher gelesenen Büchern.
Ich kann Aelin verstehen, dass sie schon von Anfang an seinen Tod wollte, aber seinen Charakter an sich fand ich letzten Endes doch sehr interessant. Klar, er ist zwar grausam, hinterlistig und absolut gewissenlos, aber er hat Aelins Wesen geformt und hat ihr so viel von seinen Erfahrungen vermittelt, damit sie stark wird, sei es nun aus Egoismus. Sein Charakter hat mich einfach an den von Cealena erinnert, den ich in den ersten Bänden so sehr bewundert habe.
Und Cealena, ich nenne sie bewusst nicht bei ihrem richtigen Namen, war so viel cooler vom Wesen her, als sie nur den Einfluss von Arobynn hatte (Bsp. Band 1 und 2) und nicht zusätzlich den, der Fae (Bsp. Band 3 und 4).
Irgendwann ist mir die Welt der Fae einfach zu viel geworden (auch bei ACOTAR), weswegen ich den ersten und zweiten Teil der ToG-Reihe einfach besser finde, als den dritten und vierten. In diesen Bänden kam das Feeling von Assassinen einfach nicht mehr zur Geltung, was ich an den Vorgängerbänden so abgöttisch geliebt habe. Der größere Part in Teil vier mit Arobynn hat einfach dazu geführt, dass die Assassinin Cealena in der Fae Aelin wieder hervorgekommen ist und sich die gesamte Atmosphäre veränderte, so, wie ich sie zu Beginn der Reihe wahrgenommen und geliebt habe, weswegen dieses Buch wieder besser wurde.
Leider ging dieser Part viel zu schnell zu Ende.

Das Ende des Buches war dringend nötig. Einige Dinge konnte man einfach nicht mehr aufschieben, ohne sie schlecht werden zu lassen. Hierbei sind aber, wie auch in den anderen Bänden, neue Fragen aufgeworfen worden, die Lust auf den nächsten Band machen. Allerdings habe ich nun durch Arobynn sehr viel Lust auf die Vorgeschichte von Cealena bekommen, die ich hoffentlich spätestens in den Sommerferien lesen werde.

 
Man merkt eine grundlegende Veränderung der allgemeinen Atmosphäre in der Reihe, die ich nicht unbedingt begrüße, da die Assassinin Cealena einfach nicht mehr so stark im Fokus steht, sondern eher die Fae Aelin und ihre Welt. Dennoch hat mir der Wandel meiner Meinung gegenüber der Hexen gut gefallen, sowie der Part mit Arobynn und ihrer ewigen Schülerin, die anscheinend doch noch nicht ganz in Vergessenheit geraten ist.

8-8,5/10☆

[Rezension] zu "Abgeschnitten"

Titel: Abgeschnitten

Autoren: Sebastian Fitzek und Michael Tsokos

Verlag: Knaur TB

Seiten: 416

Erschienen: 01. Oktober 2013

Genre: Thriller

Preis: € 9,99[D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-426-51091-9






Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. 
Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …



Die Autoren


Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Bildergebnis für michael tsokos


Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind allesamt Bestseller.







Nach dieser langen Zeit war es mal wieder Zeit einen Fitzek zu lesen. Und dieses Mal kommt auch noch hinzu, dass Michael Tsokos mit an dem Thriller gewerkelt hat und ich persönlich muss sagen, dass mir diese Kombination wirklich sehr gut gefällt.

Die Idee an sich war schon sehr ansprechend. Ein geschiedener Vater, der kaum Kontakt zu seiner Tochter hat, erhält plötzlich eine Nachricht über den Kopf einer Leiche, die er gerade obduziert. Daraus resultiert ein Thriller, der sich vor Plottwists und Cliffhangern gar nicht mehr halten kann.
Das Buch nimmt schnell an Fahrt auf, da hier nach dem ersten Kontakt mit dem Entführer von Herzfelds Tochter Eile geboten ist.
Zeitgleich entdeckt Linda - eine Comiczeichnerin, die sich auf Helgoland vor ihrem Exfreund versteckt - eine Leiche am Strand, durch die sie schnell in Kontakt mit Herzfeld kommt. Da der Orkan "Anna" auf Helgoland wütet, wird Herzfeld nicht so schnell auf die Insel kommen können, weswegen sie nun seine Aufgabe übernehmen muss. Das sezieren der Leiche, um Hannah retten zu können. Sie ist davon aber alles anderes als begeistert, was viel Platz für einige sehr humorvolle Bemerkungen offen hält.

Besonders die Charaktere haben das Buch zu einem "angenehmen" Lesespaß verholfen. Sie waren allesamt sympathisch und authentisch gestaltet, was den Eindruck nur verstärkt, dass dies wirklich passiert sein könnte beziehungsweise, dass man sich selbst als Teil der Geschichte fühlt. Besonders Ender, der Hausmeister des Krankenhauses auf Helgoland, hat mir sehr viel mehr Spaß am Lesen dieses Buches gebracht. Seine Art hat das Buch an einigen beklemmenden Szenen stark entspannt und mir sogar den einen oder anderen Lacher herausgelockt.

Die Handlung, die sich immer weiter zuspitzt, ist voller Spannung und Geheimnissen, die so undurchschaubar sind, dass man unbedingt an dem Buch dranbleiben muss, damit man weiß warum was geschehen ist, denn einfach so würde man auf keinen Fall dahinter kommen. Immer wieder musste ich mitansehen, wie falsch ich bei einigen Vermutungen lag. Und immer wieder hat es mich vollkommen aus den Socken gehauen.
Auch die Faktoren Grusel und Ekel spielen ganz vorne mit, auch, wenn ich mich persönlich eher von die detailreichen Beschreibungen von den Obduktionen faszinieren lassen habe, weswegen ich nicht so einen Ekel vor den Leichen oder anderen extremeren Dingen empfunden habe. Aber was den Grusel angeht, so habe ich nun beschlossen niemals alleine in der Pathologie stehen zu wollen, so sehr mich dieser Fachbereich interessiert - und sei es nur für eine Sekunde.
Besonders das Ende hat noch einmal einen draufgelegt und dafür gesorgt, dass die Spannung noch einmal richtig hochgefahren wurde. Man denkt, dass das Buch schon vorbei sei und jetzt nur noch die Auflösung und der Epilog kommen, doch das stellte sich als ganz falsch heraus. Mit wenigen Sätzen noch einmal Gänsehaut bei mir zu erzeugen ist nicht einfach, doch hier ist die Überraschung definitiv gelungen.


Ein Thriller der sich gewaschen hat. Definitiv für Fitzek  und Tsokos Fans geeignet, denn es hält, was es versprochen hat. Gänsehaut pur mit einer etwas größeren Priese Humor.


9/10