Montag, 10. Juni 2019

[Rezension] zu "Abgeschnitten"

Titel: Abgeschnitten

Autoren: Sebastian Fitzek und Michael Tsokos

Verlag: Knaur TB

Seiten: 416

Erschienen: 01. Oktober 2013

Genre: Thriller

Preis: € 9,99[D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-426-51091-9






Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. 
Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …



Die Autoren


Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Bildergebnis für michael tsokos


Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind allesamt Bestseller.







Nach dieser langen Zeit war es mal wieder Zeit einen Fitzek zu lesen. Und dieses Mal kommt auch noch hinzu, dass Michael Tsokos mit an dem Thriller gewerkelt hat und ich persönlich muss sagen, dass mir diese Kombination wirklich sehr gut gefällt.

Die Idee an sich war schon sehr ansprechend. Ein geschiedener Vater, der kaum Kontakt zu seiner Tochter hat, erhält plötzlich eine Nachricht über den Kopf einer Leiche, die er gerade obduziert. Daraus resultiert ein Thriller, der sich vor Plottwists und Cliffhangern gar nicht mehr halten kann.
Das Buch nimmt schnell an Fahrt auf, da hier nach dem ersten Kontakt mit dem Entführer von Herzfelds Tochter Eile geboten ist.
Zeitgleich entdeckt Linda - eine Comiczeichnerin, die sich auf Helgoland vor ihrem Exfreund versteckt - eine Leiche am Strand, durch die sie schnell in Kontakt mit Herzfeld kommt. Da der Orkan "Anna" auf Helgoland wütet, wird Herzfeld nicht so schnell auf die Insel kommen können, weswegen sie nun seine Aufgabe übernehmen muss. Das sezieren der Leiche, um Hannah retten zu können. Sie ist davon aber alles anderes als begeistert, was viel Platz für einige sehr humorvolle Bemerkungen offen hält.

Besonders die Charaktere haben das Buch zu einem "angenehmen" Lesespaß verholfen. Sie waren allesamt sympathisch und authentisch gestaltet, was den Eindruck nur verstärkt, dass dies wirklich passiert sein könnte beziehungsweise, dass man sich selbst als Teil der Geschichte fühlt. Besonders Ender, der Hausmeister des Krankenhauses auf Helgoland, hat mir sehr viel mehr Spaß am Lesen dieses Buches gebracht. Seine Art hat das Buch an einigen beklemmenden Szenen stark entspannt und mir sogar den einen oder anderen Lacher herausgelockt.

Die Handlung, die sich immer weiter zuspitzt, ist voller Spannung und Geheimnissen, die so undurchschaubar sind, dass man unbedingt an dem Buch dranbleiben muss, damit man weiß warum was geschehen ist, denn einfach so würde man auf keinen Fall dahinter kommen. Immer wieder musste ich mitansehen, wie falsch ich bei einigen Vermutungen lag. Und immer wieder hat es mich vollkommen aus den Socken gehauen.
Auch die Faktoren Grusel und Ekel spielen ganz vorne mit, auch, wenn ich mich persönlich eher von die detailreichen Beschreibungen von den Obduktionen faszinieren lassen habe, weswegen ich nicht so einen Ekel vor den Leichen oder anderen extremeren Dingen empfunden habe. Aber was den Grusel angeht, so habe ich nun beschlossen niemals alleine in der Pathologie stehen zu wollen, so sehr mich dieser Fachbereich interessiert - und sei es nur für eine Sekunde.
Besonders das Ende hat noch einmal einen draufgelegt und dafür gesorgt, dass die Spannung noch einmal richtig hochgefahren wurde. Man denkt, dass das Buch schon vorbei sei und jetzt nur noch die Auflösung und der Epilog kommen, doch das stellte sich als ganz falsch heraus. Mit wenigen Sätzen noch einmal Gänsehaut bei mir zu erzeugen ist nicht einfach, doch hier ist die Überraschung definitiv gelungen.


Ein Thriller der sich gewaschen hat. Definitiv für Fitzek  und Tsokos Fans geeignet, denn es hält, was es versprochen hat. Gänsehaut pur mit einer etwas größeren Priese Humor.


9/10


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