Sonntag, 7. April 2019

[Rezension] zu "Animant Crumbs Staubchronik"

Titel: Animant Crumbs Staubchronik

Autor: Lin Rina


Seiten: 550

Erschienen: 20. November 2017

Genre: Historisch/ Steampunk

Preis: € 16,90[D] (Taschenbuch)

ISBN: 978-3-95991-391-1





England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.


Bildergebnis für lin rinaEin Lächeln auf den Lippen, eine Tasse Tee in der Hand und den Kopf voller Geschichten. Wenn Lin Rina schreibt, träumt sie sich in andere Welten, Zeiten und Universen.
Sie begeistert sich ebenfalls für das Zeichnen von Illustrationen und Handlettering und riskiert dabei auch mal farbverschmierte Finger.
Im Alltag verbringt sie viel Zeit mit ihren zwei Töchtern zwischen Sandburgen und Papierschnipseln. Sie lebt mit den kleinen Fröschen und ihrem Mann in einem verträumten kleinen Ort umgeben von Wald.





Animant klang im Klappentext wie ein wahrer Bücherwurm, weswegen ich auch auf das Buch aufmerksam wurde - neben den vielen Posts auf Instagram. Auch die Zeit in der das Buch handelt hat mich gleich aufhorchen lassen, da ich mich zurzeit sehr für historische Romane interessiere. Aber ich denke, dass auch das Cover viel dazu beitrug, dass ich nach dem Buch griff. Und das war definitiv keine schlechte Entscheidung gewesen. 

Der Einstieg gelang sehr leicht durch den humorvollen Schreibstil der Autorin. Oftmals brachten mich einige Sätze stark zum schmunzeln. 
Animant Crumb will gar nichts anderes als ihren geliebten Sessel und ein gutes Buch in den Händen, in das sie eintauchen kann, doch da hat sie nicht mit ihrer Verwandtschaft gerechnet. Ihre Mutter will sie in die Gesellschaft integrieren, für die sie nichts übrig hat und dann bietet ihr Onkel ihr an als Bibliotheksassistentin in London zu arbeiten, um mal frischen Wind zu atmen. Animant sieht dies als Chance ihrer Mutter zumindest für eine gewisse Zeit zu entkommen und nimmt an. Dort begegnet sie neuen Personen, wie zum Beispiel den griesgrämigen Mr. Reed - den Bibliothekar, vor dem alle seine früheren Assistenten förmlich flohen. Sie beschließt trotzdem das unmögliche zu wagen und fängt an unter ihm zu arbeiten. 

Die Charaktere sind dabei alle sehr authentisch und individuell gestaltet. Normalerweise gibt es immer eine Person in einem Buch die man nicht leiden kann - zumindest bei mir, aber denke ich von keiner einzigen so. Ich schloss besonders Mr. Reed, Animant und Elisa immer mehr in mein Herz, je weiter ich las - auch Anis Mutter hat es mir angetan. Sie sind mittlerweile schon einer meiner liebsten Charakter von allen Büchern, die ich je gelesen habe. 
 Die wundervolle Ausarbeitung der Charaktere trägt stark zu der Geschichte bei, die nie auch nur ansatzweise langweilig erschien, auch wenn jetzt nie etwas wirklich aufregendes passiert ist. Das hat das Buch auch gar nicht nötig. 
Besonders dieses Realistische hat es mir angetan. Das alles könnte wirklich so passieren und wurde nicht durch unmögliche Zufälle oder irgendetwas Übernatürlichem aufgebauscht. Man könnte fast meinen es sei wirklich so passiert, wenn man wollte. 
Auch die Atmosphäre hat es mir angetan. Ich liebe ja so schon die Atmosphäre einer Bibliothek - alles ganz ruhig und friedlich -, aber in diesem Buch hatte ich diesen Eindruck 10 mal verstärkt, was sich nur positiv auf das Buch auswirken konnte. Das ganze hatte etwas von einem kleinen friedlichen Traum, weswegen ich oftmals die Zeit vergessen habe und Nachts um 1 Uhr realisiert habe, dass ich morgen früh raus müsste. 

Was ich erstaunlich fand, war, dass die vollautomatische Suchmaschine gar nicht so viel Aufmerksamkeit erhielt und schnell in den Hintergrund gerückt ist, genauso wie einige andere Charaktere. Trotzdem ist das buch dadurch nicht schlechter geworden und wirkt auf mich nur wie das i-Tüpfelchen im Buch. Ein wenig zur Verstärkung der träumerischen Atmosphäre.
Dadurch gelangen aber andere Dinge sehr viel besser in den Vordergrund und es wird schnell klar was wirklich wichtig in diesem Buch ist. 

Das Ende hält noch einmal eine richtige Überraschung offen und hat mein Herz zum Weinen gebracht. Es hat einfach alles perfekt gepasst und ist dadurch wundervoll zum Abschluss gekommen. 
Ich kann auch gar nicht so viel dazu sagen, da ich sonst zu viel vorweg nehmen würde oder spoilern würde. 

Alles war einfach perfekt, mehr kann ich dazu einfach nicht sagen. Lin Rina zählt definitiv zu meinen liebsten Autoren mit diesem Buch und steht bei mir damit auf Höhe von Leigh Bardugo und Maureen Johnson mit deren Büchern. 


10/10

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