Donnerstag, 17. Oktober 2019

[Rezension] zu "Miss Maxwells Kurioses Zeitarchiv" (1)

Titel: Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv

Autor: Jodi Taylor

Verlag: Banvalet

Seiten: 512

Erschienen: 19. August 2019

Genre: Fantasy

Preis: € 9,99 [D] (Klappenbroschur)

ISBN: 978-3-7341-6208-4















Er ist verschollen in einer anderen Zeit, und nur sie kann ihn retten.

Madeleine „Max“ Maxwell wollte Archäologin werden, um Abenteuer zu erleben, unfassbare Entdeckungen zu machen und gelegentlich die Welt zu retten. Doch die Wirklichkeit holt sie ein: Archäologen verbringen ihre Zeit in Museen zwischen staubigen Büchern und noch staubigeren Fundstücken, die niemanden interessieren. Da erhält sie ein besonderes Jobangebot. Wenn sie die Zusatzausbildung übersteht – und die wenigsten tun das – wird sie Abenteuer erleben, die jene von Indiana Jones wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen. Und wenn sie überlebt, wird sie wenigstens ein paar Mal die Welt retten … 


Jodi Taylor war die Verwaltungschefin der Bibliotheken von North Yorkshire County und so für eine explosive Mischung aus Gebäuden, Fahrzeugen und Mitarbeitern verantwortlich. Dennoch fand sie die Zeit, ihren ersten Roman »Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv« zu schreiben und als E-Book selbst zu veröffentlichen. Nachdem das Buch über 60.000 Leser begeisterte, erkannte endlich ein britischer Verlag ihr Potenzial und machte Jodi Taylor ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen konnte. Ihre Hobbys sind Zeichnen und Malerei, und es fällt ihr wirklich schwer zu sagen, in welchem von beiden sie schlechter ist. 


Zuerst: Danke für das Rezensionsexemplar :)
Nach dem Klappentext bin ich erst einmal davon ausgegangen, dass das Buch etwa in der Art, wie "Codename Rook" aufgebaut ist. Der Einstieg war interessant und zeigte Max´ neue Arbeit, die total durcheinander und verrückt erscheint, aber auch auf ihre eigene Art und Weise humorvoll und liebenswert ist. Immer wieder hat es mich an Codename Rook erinnert Es hat aber dennoch eine vollkommen andere Thematik, was gut so ist. Dadurch hat sie sich langsam in eine eigene Richtung entwickelt.

Hier wird eher von dem Geschehen um Miss Maxwell selbst berichtet und nicht von Miss Maxwell, wie es bei vielen anderen Büchern der Fall ist, die ich lese. So erlebt man eine ganz neue Perspektive, die rückblickend auf ihre Abenteuer ist und man sich so gesehen die Geschichte von der eigenen Oma anhört die immer wieder kleine Kommentare in ihre Geschichte einwirft, wenn sie wieder mal in ihren Erinnerungen schwelgt.
An der einen oder anderen Stelle teasert sie schon das an, was im nächsten Kapitel kommen wird, was einem zwar eine gewisse Vorahnung gibt, die meistens aber nicht positiv ausfällt, weswegen man am liebsten die nächste Seite gar nicht aufschlagen will, in der Befürchtung gleich passiere etwas schlimmes mit den freundlichen Personen, die uns schon die ganz Zeit begleiten.

Zur Person von Miss Maxwell selbst bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits sehe ich sie als sehr leichtsinnig und undurchschaubar, da sie immer wieder Dinge hinnimmt, bei denen ich in ihrer Situation selber erst eine Woche Zeit brauche, um darauf klarzukommen. Das wirkt auf mich einerseits total sympathisch, da sie so wie ein großes Kind wirkt, das endlich den Sinn des Lebens gefunden hat und einfach nur Spaß haben will.
Aber andererseits wirkt sie ein wenig wie ein emotionsloser Roboter auf mich, der alles hinnimmt wie es ist, ohne darüber nachzudenken.
Diese Seite wird dadurch bestärkt, dass die Story für einen selber oft total durchsichtig ist und man vieles vorhersehen kann. Jedoch sieht es dadurch immer so aus, als wäre Max so verwirrt, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt. Oftmals legte ich mir deswegen eine Hand vor die Stirn.

Dann ist das Buch aber auch wieder total undurchsichtig, genauso wie die Absichten ihrer Gegenspieler und Freunde. Das könnte an den vielen Zeitsprüngen liegen, die zusammengefasst über vier bis fünf Jahre gehen. Zuerst war es okay, da es dort nur um ihre Ausbildung ging, die noch nicht so viel mit dem Hauptgeschehen zu tun hatte - wie vieles Andere. Aber selbst dann hörten die Zeitsprünge nicht auf und ich hatte Schwierigkeiten eine Beziehung zu den Leuten aufzunehmen, die in Max´ Leben eine große Rolle spielen. Die Emotionen kamen dabei einfach nicht hoch. Dabei kam für mich das Gefühl auf wirklich nur in einem Archiv Berichte zu lesen und nicht von Omas Abenteuern zu lauschen. Ich konnte so viele Aktionen einzelner Personen einfach nicht nachvollziehen. Die teilweise echt langen Kapitel machten es nicht besser.

Dennoch hat das Buch etwas an sich, weswegen ich die Rasselbande um das St. Mary einfach nur liebe. Wahrscheinlich sind es die kleinen Momente ihres Zusammenseins und ihre verrückten Experimente, die besonders zum Ende hin ihren Höhepunkt erreichten. Immer wieder wird alles auf den Kopf gestellt und dennoch bleiben die Arbeiter des St. Mary zusammen und geben auf einander Acht. Wie eine kleine Familie geben sie sich selbst in den schlimmsten Krisen Halt.
Und auch mir gibt das einen gewissen Anker, zu sehen, dass sie immer Humor übrig haben, selbst wenn die gesamte Situation gerade ins Chaos stürzt.


Meine Rezension war wahrscheinlich ein wenig verwirrend aber genau so sah es auch in meinem Kopf aus und es ist auch jetzt nicht anders. Dennoch empfehle ich das Buch und freue mich total auf eine Fortsetzung mit diesem total chaotischen Trupp.


Ganz ehrlich: Ich kann es gar nicht richtig sagen, aber wahrscheinlich 7-8

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